Nach Luke Mockridges diskriminierenden Sprüchen gegen behinderte Menschen folgen nun Konsequenzen. Ein Mitglied des Bremer Behinderten-Sportverbands erstattet Anzeige.
Schluss mit lustig – findet Frank Schurgast und zieht Konsequenzen. Der zweite Vorsitzende des Bremer Behinderten-Sportverbandes lässt nach der Empörung vom Wochenende über die behindertenfeindlichen Sprüche des Comedians Luke Mockridge Taten folgen. Er zeigt ihn an.
Am vergangenen Wochenende wurde durch Kristina Vogel, Olympiasiegerin im Bahnradfahren, ein Videoclip bei Social Media wieder hervorgeholt, der bereits drei Wochen veröffentlicht war, aber bisher keine größere Aufmerksamkeit fand. In dem Clip sieht man Comedian Luke Mockridge zu Gast bei dem Podcast „Die Deutschen“, wie er sich zusammen mit den Gastgebern Nizar und Shayan auf eine sehr diskriminierende und niederträchtige Art über die Paralympics und behinderte Menschen lustig macht.
Dank Vogel ging der Clip viral und erzeugte große Medienbeachtung. Die Empörung über die Äußerungen verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Für das Beleidigen und Diskriminieren behinderter Menschen gibt es ein Fachwort: Ableismus. Die Definition lautet: eine ungerechtfertigte Ungleichbehandlung („Diskriminierung“) wegen einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung oder aufgrund von Lernschwierigkeiten.
Luke Mockridge werden von Frank Schurgast mehrere Tatbestände vorgeworfen
Ein Vorwurf, den Schurgast ganz klar sieht. In einem Beitrag bei Facebook schreibt Schurgast, dass Luke Mockridge den Tatbestand der verhetzenden Beleidigung und deren Verbreitung sowie der Hassrede und deren Verbreitung für ihn erfüllt. „Deswegen ist eine Strafanzeige die richtige Reaktion für mich. Für mich persönlich, der ich ebenfalls zur marginalisierten Gruppe der Menschen mit Behinderungen zähle, ist es nicht hinnehmbar, dass es nur mit einem empörten Aufschrei abgetan werden soll“, so Schurgast.
Frank Schurgast bekleidet, neben dem zweiten Vorsitzenden des Bremer Behinderten-Sportverbandes, noch weitere Funktionen. Darunter Co-Vorstandsvorsitzender des Vereins Inklusion Nord, er ist Hauptvorstandsmitglied des Deutschen Behindertensport-Verbandes, stellvertretender Landesvorsitzender der AG Selbst Aktiv Bremen, die Menschen mit Behinderungen in der SPD vertritt, sowie als Inklusionsbeauftragter der SPD Bremen-Nord.
Auch die beiden Macher des Podcasts hat Schurgast angezeigt. Nach dem turbulenten Wochenende sieht er ganz klar Handlungsbedarf: Auf Empörung muss auch das ganz deutliche ‚Nein – so nicht!‘ folgen.“