In Hameln und Hannover gedreht: Horrorfilm erzählt Geschichte des Rattenfängers neu

Die Sage vom Rattenfänger aus Hameln kennen viele Menschen aus Märchenbüchern. Nun ist der Geschichte ein neuer Film gewidmet – der auch in Hameln gedreht wurde.

Eine Neuverfilmung der Geschichte des Rattenfängers von Hameln startet diesem Donnerstag mit prominenter Besetzung auf mehreren Streamingportalen. Der Horrorfilm „Der Rattenfänger“ (englischer Originaltitel: „The Piper“) handelt von der neu nach Hameln gezogenen Liz und ihrer Tochter Amy, die in der Rattenfänger-Stadt immer mehr mysteriöse Vorfälle wahrnehmen, wie die Hamelner Tourismusgesellschaft mitteilte. 

Liz, gespielt von der Britin Elizabeth Hurley („Austin Powers“), beschließt daraufhin, den Dingen auf den Grund zu gehen. Den Angaben zufolge scheint alles auf den geheimnisumwobenen Rattenfänger hinzudeuten. Er suche laut einer alten Legende diejenigen heim, die in der Vergangenheit mit einem unverzeihlichen Verbrechen davongekommen seien. Laut der Plattform Filmdienst.de geht es in der ab 16 Jahren freigegebenen Neuverfilmung auch um ein dunkles Geheimnis der Familie und einen mysteriösen Straßen-Magier.

Dreharbeiten in Hameln und Hannover

Im September und Oktober 2020 seien für den Film von Regisseur Anthony Waller Aufnahmen in Hameln gemacht worden, sagte eine Sprecherin der Tourismusgesellschaft. Die eigentlichen Schauspielerinnen und Schauspieler seien nicht vor Ort gewesen und mit Doubles aus Hameln besetzt worden. 

Nach Angaben der Produzenten seien Außenszenen von den malerischsten Orten in der Altstadt gedreht worden, um für den Film einen Wiedererkennungswert zu Hameln zu schaffen. „Hameln und sein Rattenfänger inspirieren immer wieder Fernsehteams, den Pfeifer und sein Umfeld aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln in Szene zu setzen“, sagte die Sprecherin der Tourismusgesellschaft.

Einen zweiten Drehtermin für Außenszenen habe es zudem in Hannover gegeben. Dort besuche die Hauptfigur im Film ein Laboratorium und eine Nervenklinik. Die meisten Dreharbeiten fanden den Angaben nach im lettischen Riga statt. Im Vereinigten Königreich war der Film bereits im Oktober bei einem Filmfest zu sehen.

Gemischte Reaktionen auf den Trailer

Ob der Film auch in Hamelner Kinos laufen wird, ist noch unklar. Laut einem Bericht der „Deister- und Weserzeitung“ ist ein Kinostart bisher nicht vorgesehen. Den Film im Rahmen eines Sonderprogramms in Kinos in der Region zu zeigen, ist demnach aber nicht ausgeschlossen. Laut der Tourismusgesellschaft wird der Film von Donnerstag an unter anderem bei Amazon Prime Video und Magenta TV zu sehen sein.

Die Reaktionen auf den vor zwölf Tagen exklusiv auf der Plattform Kinocheck veröffentlichten deutschen Trailer fielen bisher gemischt aus. Einige Nutzer bezeichneten die Neuverfilmung in Kommentaren als „Unfug“ oder „ausgelatschten Käse“. Andere schrieben, sie seien gespannt. „Als jemand, der in Hameln geboren ist und 30 Jahre dort gelebt hat, ist es nahezu eine Verpflichtung für mich, den zu gucken, oder?“, fragte ein Nutzer.

Sage aus Sammelband der Gebrüder Grimm

Laut der Tourismusgesellschaft Hameln Marketing und Tourismus stammt die bekannteste Version der Geschichte über den Rattenfänger von Hameln von den Gebrüdern Grimm. Demnach lockte 1284 ein Mann mit einem bunten Rock mit den Tönen seiner Flöte alle Ratten und Mäuse der Stadt Hameln in die Weser, wo sie ertranken. Weil die Bürger ihn anders als zuvor versprochen aber dafür nicht bezahlten, habe er wenige Tage später 130 Hamelner Kinder entführt. In der Stadt wird an mehreren Orten auf die Sage hingewiesen.