Der Maler Albert Oehlen wird den sogenannten Neuen Wilden zugerechnet und ist ein Protagonist des Neoexpressionismus. Jetzt sind seine „Computerbilder“ in der Hamburger Kunsthalle zu sehen.
Die Hamburger Kunsthalle zeigt von Freitag an bis zum 2. März eine Ausstellung mit 22 großformatigen „Computerbildern“ des Malers Albert Oehlen. Die ersten Computerbilder malte Oehlen Anfang der 1990er Jahre, eine zweite Serie in den frühen 2000er Jahren. Grundlage war ein 1990 gekauftes Notebook, auf dem die ersten Zeichnungen entstanden, die der Maler auf Leinwand übertrug, wie die Kunsthalle mitteilte. „Die von der Technik diktierte Ästhetik der Bildschirmoberfläche wurde zu einem folgenreichen Ausgangspunkt für einen Werkkomplex, der bestimmt wird von der farblichen Kargheit eines schwarzen Linien- und Chiffrengeflechts auf weißem Grund und dessen fantastisch wuchernder Formenvielfalt“, hieß es.
„Angesichts der Debatte um Künstliche Intelligenz sind die Computerbilder nicht nur ästhetisch aufregend gegenwärtig, auch reflektiv lassen sich aus der künstlerischenAuseinandersetzung Oehlens mit dem Computer ergiebige Schlüsse ziehen“, sagte Kurator und Kunsthallen-Direktor Alexander Klar. „Der Computer bleibt immer ein Hilfsmittel, er kann weder selbst als Autor tätig werden, noch kann er eigenständig Ergebnisse erzielen, wenn der Mensch ihn nicht bedient und seine Möglichkeiten kreativ für sich nutzbar macht.“
Albert Oehlen wurde 1954 in Krefeld geboren. Von 1978 bis 1981 studierte er bei Sigmar Polke an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Etliche Werke sind in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern wie Werner Büttner, Georg Herold, Martin Kippenberger oder auch Jonathan Meese entstanden. Mittlerweile lebt und arbeitet der 69-Jährige in Gais in der Schweiz.
Hamburger Kunsthalle: Albert Oehlen