Noch deuten nur Bagger und Erdhügel darauf hin, aber in zwei Jahren soll der Kurpark in Bad Nenndorf in neuer Pracht erblühen. Der vorige Gartenschau-Ausrichter ist jedoch ein warnendes Beispiel.
In Bad Nenndorf westlich von Hannover haben die Bauarbeiten für die Landesgartenschau 2026 begonnen. Ministerpräsident Stephan Weil sagte beim Spatenstich im Kurpark, die Stadt könne sich auf eine schöne Veranstaltungszeit freuen. Erst nach der Schau werde aber richtig zum Ausdruck kommen, welche Aufwertung die Stadt insgesamt erhalte. „Das ist hier nicht nur sozusagen eine Party, die mal eben gefeiert wird, sondern der wahre Nutzen für Bad Nenndorf, der entfaltet sich auf Dauer“, sagte der SPD-Politiker.
Ausgerichtet wird die achte Landesgartenschau vom 29. April bis 18. Oktober 2026 unter dem Titel „Hier blüht Vielfalt“. Das Gelände umfasst rund 30 Hektar, das entspricht etwa 42 Fußballfeldern. Zu den Bauprojekten zählen die Sanierung der Liegehalle, der Bau einer Waldtempel genannten Steganlage sowie die Anlage eines naturnahen Teichs.
Die Kosten für die Bauprojekte summieren sich nach Angaben der Betreibergesellschaft auf 34 Millionen Euro. Rund 22 Millionen Euro sollen aus Fördermitteln gedeckt werden, die übrigen 12 Millionen Euro stemmt die Stadt selbst. Das Land beteiligt sich mit fünf Millionen Euro für Bauprojekte sowie einer Million Euro für die Durchführung der 173-tägigen Veranstaltung.
Schau in Bad Gandersheim führte in die Insolvenz
Die vorherige Landesgartenschau 2023 in Bad Gandersheim westlich des Harzes endete mit Negativschlagzeilen. Im März dieses Jahres stellte die dortige Trägergesellschaft einen Insolvenzantrag. Zudem war die Besucherzahl mit rund 425.000 Menschen etwas unter der Zielmarke von 460.000 zurückgeblieben.
Ministerpräsident Weil sagte darauf angesprochen, dass die Landesgartenschauen für die Veranstaltungsgemeinden dennoch immer ein großer Schritt nach vorne gewesen seien. Bad Nenndorf habe zudem im Vergleich zu früheren Ausrichtern den Vorteil, nah am Ballungsraum Hannover zu liegen.