„Sturm der Liebe“: Michael Baral steigt ein: Endlich mal die „sympathische Seite zeigen“

Wieder startet ein „Lindenstraße“-Star bei „Sturm der Liebe“: Im Interview erzählt Michael Baral von alten und neuen Serienkollegen.

Der im baden-württembergischen Pforzheim geborene Schauspieler Michael Baral (geb. 1981) studierte in München Schauspiel und debütierte in der Folge „Tod in der Walpurgisnacht“ (1998) der Krimiserie „Der Bulle von Tölz“ (1996 -2009) vor der Kamera. 2001 war er im vielfach ausgezeichneten TV-Dreiteiler „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ zu sehen und 2006 in der beliebten Krimikomödienserie „Die Rosenheim-Cops“ (seit 2002).

Ein festes Serienengagement hatte er von 2009 bis 2018 im einstigen TV-Straßenfeger „Lindenstraße„(1985-2020). Darin spielte er die Rolle des eigenbrötlerischen Timo Zenker, der auf Abwege gerät. Auch dem Ruf nach Hollywood folgte Michael Baral schon, etwa beim internationalen Kinofilm „Ein Hologramm für den König“ (2016) mit Superstar Tom Hanks (68).

Am heutigen Donnerstag (12. September) steigt Michael Baral nun als Koch Luis Sommer bei der Daily „Sturm der Liebe“ (wochentags, 15:10 Uhr, das Erste, seit 2005) ein. Am Set traf er auf sehr viele ehemalige Serienkolleginnen und -kollegen, wie er im Interview mit spot on news begeistert erzählt.

Wie lief das „Sturm der Liebe“-Casting ab und wie haben Sie erfahren, dass Sie die Rolle bekommen haben?

Michael Baral: Ich hatte ein E-Casting in Berlin mit meiner engen Freundin und Kollegin Luise Bähr („Die Bergretter“) gemacht. Wir haben uns viel Zeit genommen für das Casting, bereits zwei Tage darauf kam ein Anruf von der Bavaria. Anfangs war ich allerdings für eine andere Rolle vorgesehen. Die Rolle Luis, die mir dann angeboten wurde, fand ich tatsächlich aber noch spannender und habe sehr schnell zugesagt.

Sie beschreiben Ihre Rolle Luis als charmanten Entertainer und „endlich mal einen sympathischen Typen“. Welche Eigenschaften teilen Sie persönlich mit ihm und bei welchen Eigenschaften sind Sie sehr unterschiedlich?

Baral: Ein gewisser Charme und Sympathie wird mir – ganz unbescheiden (lacht) – durchaus auch im Privaten nachgesagt. Auf der Mattscheibe habe ich wiederum oft zwielichtige und gespaltene Charaktere in anderen Produktionen gespielt, was ja als Schauspieler durchaus reizvoll ist. Dennoch freut sich nicht nur meine Mama, dass ich auch mal meine bodenständige und sympathische Seite zeigen kann. Auch das Kochen habe ich mit Luis gemein – ich bin zwar kein professioneller Koch wie er, aber ich koche leidenschaftlich gern für meine Freunde. Unterschiedlich ist sicher die große Geduld und Leidensfähigkeit von Luis, da werde ich als Michael deutlich schneller ungeduldig.

Wie war die Begrüßung am ersten „Sturm der Liebe“-Drehtag, was werden Sie nicht vergessen?

Baral: Die Begrüßung war großartig. Das war sofort wie eine Familie. Trotz des großen Drehpensums hatte ich nie das Gefühl, dass schlechte Laune am Set herrscht. Für mich war es natürlich toll, weil ich sowohl für die Bavaria Fiction als auch mit vielen Kollegen schon öfter drehen konnte. Mit meiner Kollegin Laura Osswald habe ich zum Beispiel schon 2006 in den „Rosenheim-Cops“ ein Paar gespielt. Noch davor spielte Sepp Schauer meinen Stiefvater im „Bullen von Tölz“. Für die Bavaria Fiction war ich schon für Produktionen wie „Das Boot“ und „Endlich Witwer“ vor der Kamera und auf dem Bavaria-Gelände selbst konnte ich schon damals bei den „Manns- Ein Jahrhundertroman“ dabei sein – in der Villa, die witzigerweise heute die Kulisse für den Fürstenhof ist. Insofern kam es mir von Anfang an wie ein Heimspiel vor.

Sie spielten wie Martin Walde („Sturm der Liebe“-Rolle: Vincent Ritter) schon in der Serie „Lindenstraße“. Wie gut kannten Sie sich vor „Sturm der Liebe“ und hat er Ihnen Tipps gegeben?

Baral: Ich habe mich auch sehr gefreut, Martin wiederzusehen, wir haben zur gleichen Zeit in der „Lindenstraße“ gedreht – hatten aber nicht die gleiche Storyline, insofern waren wir damals, glaube ich, nie zusammen vor der Kamera. Aber klar, wir haben uns natürlich ausgetauscht, wie man am besten so ein großes Drehpensum stemmt. Und natürlich über alte Zeiten geredet.

Mit welchen „Lindenstraße“-Kolleginnen und -Kollegen haben Sie generell noch Kontakt?

Baral: Ich bin nach wie vor in engem Kontakt mit Marie-Luise Marjan [Rolle der Mutter Beimer, Red.], wir sind Freunde geworden. Ich konnte Ihr auch vor gut zwei Jahren helfen in Bonn/Bad Godesberg, ihre schöne neue Wohnung zu finden. Das hat mich sehr gefreut, nachdem sie nach langer Zeit plötzlich aus ihrer Kölner Wohnung ausziehen musste.

„Sturm der Liebe“ ist bekannt für das hohe Textpensum. Wie lernen Sie am besten auswendig, gibt es einen Trick?

Baral: Ich nehme zuerst meinen Text alleine, dann meinen Text mit dem Gegenpart und dann nur den Gegenpart hintereinander auf Band auf und höre oft abends vor dem Einschlafen und morgens nach dem Aufwachen das Band hoch und runter… auf diese Weise hämmere ich mir den Text direkt ins Gehirn (lacht).

Was ist aktuell Ihr liebster Freizeitausgleich nach einem stressigen Drehtag?

Baral: Sport! Und manchmal noch ‚A Viertele Wei‘ – ein Glas Rotwein – wie wir im Schwobeländle [Schwaben, Red.] so schön sagen…