Wer Hinweise und Verbesserungsvorschläge hat, kann das melden. Dafür ist eigens eine Internetseite eingerichtet worden.
Der bundesweite Warntag ist nach einer ersten Bilanz des Innenministeriums in Mecklenburg-Vorpommern gut verlaufen. Die Warn-Apps haben ihre Nutzer informiert und auf allen technisch dazu fähigen Handys erschien ein Warnhinweis via Cell Broadcast, wie eine Ministeriumssprecherin sagte. „Das hat einwandfrei funktioniert.“
Die Sirenen in den Städten und Gemeinden hätten pünktlich um 11.00 Uhr gewarnt und um 11.45 Uhr entwarnt, sagte die Sprecherin unter Berufung auf die Leitstellen der Kommunen. Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sei die Warnung auch auf Anzeigentafeln in Städten gelaufen, außerdem überall im Land auf den Bahnhöfen.
Sirenen-Netz mit Löchern in MV
Mecklenburg-Vorpommern setzt auf einen Warn-Mix aus verschiedenen Möglichkeiten, wie die Sprecherin betonte. Dazu gehören auch die inzwischen mehr als 1.600 festen Sirenen. Das Netz weist noch Lücken auf, mithilfe von Förderprogrammen sollen sie geschlossen werden. Die Landeshauptstadt Schwerin testete am Warntag zum ersten Mal ihr neues Netz aus 17 Sirenen. In Greifswald läuft der Aufbau nach Auskunft der Stadtverwaltung noch, dort sollen elf Sirenen künftig die Bevölkerung auf Katastrophenlagen hinweisen.
In Neubrandenburg mit mehr als 60.000 Einwohnern gibt es hingegen nach wie vor keine festen Sirenen zum Warnen der Bevölkerung. Eine Stadtsprecherin sagte, die Neubrandenburger Feuerwehr verfüge über zwei mobile Sirenen mit einer Reichweite von jeweils 500 Metern. In der Vergangenheit sei man der Sichtweise des für den Katastrophenschutz zuständigen Landkreises Mecklenburgische Seenplatte gefolgt, der feste Sirenen nicht für nötig gehalten habe. „Wir werden aber angesichts der neuen Bedrohungslagen wie dem Krieg in der Ukraine wohl noch einmal darüber diskutieren“, sagte die Sprecherin.
Hinweise und Vorschläge im Internet erbeten
Wer nach dem Warntag Hinweise oder Verbesserungsvorschläge machen möchte, kann das im Internet tun. Dafür wurde eigens eine Internetseite https://www.warntag-umfrage.de eingerichtet. „Da kann man auch mitteilen, wo es nicht geklappt hat und wer nicht erreicht wurde“, sagte die Ministeriumssprecherin in Schwerin.
Innenminister Christian Pegel (SPD) betonte, dass es in einem Krisenfall vor allem auch auf die Bürger ankomme. Er appellierte: „Wir müssen uns gegenseitig auch um die Bevölkerungsgruppen kümmern, die vielleicht nicht mit entsprechender Technik ausgestattet sind oder Sirenen hören können. Bitte haben Sie daher auch einen wachsamen Blick auf Ihre Nachbarinnen und Nachbarn und Mitbürgerinnen und Mitbürger.“