Durchsuchungen in Hannover: Verdacht auf Dopinghandel – Zoll entdeckt Tausende Kapseln

Bei einem Internethändler für Nahrungsergänzungsmittel beschlagnahmt der Zoll Stoffe, bei denen es sich um Doping- oder Arzneimittel handeln soll. Abgefangene Pakete brachten die Fahnder auf die Spur.

Bei Durchsuchungen bei einem Händler für Nahrungsergänzungsmittel haben Zollfahnder eine größere Menge von Substanzen entdeckt, bei denen es sich um Doping- und Arzneimittel handeln soll. Die Stoffe seien fälschlicherweise als Nahrungsergänzungsmittel deklariert gewesen, sagte eine Sprecherin des Zollfahndungsamtes in Hannover. Zwei Männer im Alter von 40 und 68 Jahren, die gemeinsam den Internethandel für Sporternährung und Nahrungsergänzungsmittel betrieben, stehen nun wegen Verstößen gegen das Anti-Doping- und das Arzneimittel-Gesetz im Verdacht, wie die Staatsanwaltschaft und die Zollfahnder mitteilten. 

Bei den Durchsuchungen in Wohn- und Geschäftsräumen in Hannover und Langenhagen stellten die Fahnder rund 55.000 Kapseln, mehr als 32 Kilogramm Pulver und 15 Liter Stoffe sicher, bei denen es sich um Dopingmittel handeln soll. Außerdem fanden die Beamten mehr als 90.000 Kapseln und mehr als 95 Kilogramm Pulver an Substanzen, die arzneimittelverdächtig sind. Um was genau für Präparate es sich handelt, sei noch nicht bekannt, sagte die Sprecherin des Zollfahndungsamtes. Dazu liefen noch Ermittlungen. Auch der wirtschaftliche Schaden sei daher noch nicht bezifferbar. 

Auf die Spur kamen die Fahnder den Männern, da 27 Paketsendungen des Internethandels an Privatpersonen in die Schweiz abgefangen worden waren. Alle Sendungen enthielten demnach dopingmittelverdächtige Substanzen. 

Der 40 Jahre alte Beschuldigte war den Angaben des Zolls zufolge bereits 2017 in den Fokus von Ermittlungen geraten. Er wurde 2021 wegen gewerbsmäßigen Handelns mit Dopingmitteln zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde.