Zu Jahresbeginn sorgten die Landwirte mit ihren Protesten bundesweit für Aufsehen. Nach Ansicht von MV-Bauernpräsident Trunk waren sie gerechtfertigt, weil die Politik falsche Wege einschlägt.
Mecklenburg-Vorpommerns Bauernpräsident Karsten Trunk hat die massiven Proteste der deutschen Landwirte zu Jahresbeginn verteidigt und von der Politik verlässliche Rahmenbedingungen gefordert. „Aktuell blendet die Politik den Faktor Ökonomie komplett aus“, beklagte Trunk zum Auftakt des Landesbauerntages im Rahmen der Landwirtschaftsausstellung MeLa in Mühlengeez (Landkreis Rostock). Deshalb sei der Berufsstand geradezu gezwungen, lautstark auf die ökonomischen Folgen einer von Ideologie getriebenen Agrarpolitik aufmerksam zu machen. Ökologie, soziale Aspekte und Ökonomie müssten gleichermaßen berücksichtigt werden, forderte der Bauernpräsident.
Nach seinem Eindruck mache die Berliner Ampel-Regierung eine Agrarpolitik nach Bauchgefühl und ignoriere die Meinung der Betroffenen. „Ganz gleich, ob es um Umweltschutz, die Klimakrise oder Tierwohl geht – bei keinem dieser Themen können sich die Landwirte mit ihrem Wissen, mit ihren Erfahrungen einbringen“, beklagte Trunk. Vorschläge des Deutschen Bauernverbandes, die Wege für den Ackerbau der Zukunft, für Klimaschutz und Tierwohl aufzeigten, seien ignoriert worden. Als Beispiel nannte Trunk die Pläne für ein staatliches Tierwohllabel, das dem Verbraucher nur wenig Transparenz biete und somit kaum Chancen am Markt haben werde. Trunk forderte den Abbau von Bürokratie und die Bereitschaft zur Kooperation beim Schutz der natürlichen Ressourcen.