Trotz nachlassender Regenfälle gibt es in den Hochwasser-Gebieten in Mittel- und Osteuropa weiter keine Entwarnung: In Österreich wurden im stark betroffenen Bundesland Niederösterreich am Montag und in der Nacht zu Dienstag sieben Ortschaften im Tullnerfeld evakuiert, wie die Nachrichtenagentur APA berichtete. Das Rote Kreuz hat in der Messe in Tulln demnach eine Notunterkunft für bis 1000 Menschen eingerichtet.
Bisher kamen durch die von tagelangem Starkregen verursachten Überschwemmungen in Österreich, Tschechien, Polen und Rumänien mindestens 18 Menschen ums Leben. In Österreich war am Montagabend ein weiterer Toter in den Fluten entdeckt worden.
In der Nacht seien die Pegel fast überall gesunken, teilte der stellvertretende Landeshauptmann Stephan Pernkopf der APA am Montag mit. „Auch die Hochwasser-Dämme im unteren Kamptal haben gehalten.“ Es gebe aber „unglaublich große Schäden im ganzen Land.“ Kritisch war die Lage am Dienstag demnach vor allem im Tullnerfeld, im Raum St. Pölten und im Pielachtal. „Hier sind die Dämme sehr schwach und teilweise auf kleineren oder größeren Abschnitten gebrochen und müssen mit schwerem Gerät geschützt und saniert werden“, sagte Pernkopf.
In den kommenden Tagen erwarten die Meteorologen in Niederösterreich laut Pernkopf zwar „im Wesentlichen keine relevanten flächigen Niederschläge“ mehr. Experten warnen nun aber vor drohenden Erdrutschen, weil infolge der Überschwemmungen Erd- und Gesteinsmassen und ganze Berghänge ins Rutschen geraten könnten.