Sollen die privaten Haushalte für Radio und Fernsehen mehr zahlen? Die Gewerkschaften verknüpfen ihre Antwort mit klaren Erwartungen.
Der DGB Bayern fordert eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags. „Ein Einfrieren des Rundfunkbeitrags – wie von CSU und Freien Wählern gefordert – wäre ein fataler Fehler“, sagte der DGB-Landesvorsitzende Bernhard Stiedl nach einem Treffen von Gewerkschaftern und Gewerkschafterinnen mit der Intendantin des Bayerischen Rundfunks, Katja Wildermuth: Das würde die Programmvielfalt und die journalistische Qualität massiv gefährden.
Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) empfiehlt, den Beitrag ab Januar von 18,36 Euro auf 18,94 Euro zu erhöhen. Mehrere Ministerpräsidenten lehnen das ab. Die Länder können nur gemeinsam einstimmig die Höhe verändern.
Reformen und mehr regionale Inhalte
Stiedl sagte, der öffentlich-rechtliche Rundfunk sei ein unverzichtbarer Pfeiler der Demokratie, müsse angesichts wachsender Kritik an den Strukturen und der Berichterstattung aber umfassend reformiert werden. „Indem er seine Unabhängigkeit stärkt und transparent sowie qualitätsbewusst handelt, wird es gelingen, auch das Vertrauen von dem Teil der Bevölkerung zurückzugewinnen, bei dem dieses Bild aufgrund verschiedener Vorkommnisse in den letzten Jahren einen Dämpfer erhalten hat.“
Darüber hinaus plädiert der DGB Bayern für mehr regionale Inhalte im BR. Lokale Geschichten, Kultur und Identität sollten stärker in den Fokus rücken und auch Minderheiten und verschiedene gesellschaftliche Gruppen umfassend Gehör finden, sagte Stiedl, der selbst dem BR-Rundfunkrat angehört.