DDR-Geschichte: Neue Gedenkstätte zum DDR-Frauengefängnis Hoheneck öffnet

Bundespräsident Steinmeier hat die neue Gedenkstätte zum berüchtigten DDR-Frauengefängnis Hoheneck schon im Juli besichtigt. Am Wochenende öffnet sie nun regulär für Interessierte.

Die neue Gedenkstätte zum einst berüchtigten DDR-Frauengefängnis Hoheneck öffnet am Sonntag (22. September) regulär für Besucher. Dazu werden Führungen durch das Zellenhaus und andere Teile des einstigen Gefängnisareals angeboten. Zudem berichten ehemalige Gefangene über ihre Erlebnisse und die neue Dauerausstellung steht Interessierten offen, wie die stellvertretende sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Teresa Tammer, informierte. Der Eintritt ist frei.

Das einstige Zuchthaus in Stollberg bei Chemnitz ist Symbol für menschenunwürdige Haftbedingungen von Frauen in der DDR. Das einstige Burgareal hatte schon zuvor als Gefängnis gedient, von 1950 an richtete die DDR dort ihr größtes Frauengefängnis ein. Bis 1989 wurden dort etwa 24.000 Frauen eingesperrt, rund 8.000 von ihnen aus politischen Gründen. Belegt sind der Gedenkstätte zufolge mindestens 170 Todesfälle zwischen 1945 und 1989.

Jahrzehntelang hatten Frauen, die aus politischen Gründen in Hoheneck eingesperrt waren, um einen würdigen Gedenk- und Erinnerungsort gekämpft. Im Juli hatte es bereits eine Eröffnung mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gegeben. Dies sei ein Ort von gesamtdeutscher Bedeutung, hatte Steinmeier gesagt. Zudem hatte er daran erinnert, dass die Frauen im Gefängnis Zwangsarbeit leisten mussten. Von den billigen Waren hätten auch Unternehmen in Westdeutschland profitiert.