In Sachsen sind die Erinnerungen an die Hochwasser der Jahre 2002 und 2013 noch wach. Deshalb ist das Mitgefühl für die nun von den Fluten betroffenen Gebiete in Polen und Tschechien groß.
Das Land Sachsen und die Stadt Dresden unterstützen die vom Hochwasser schwer getroffene Region um die polnische Metropole Wrocław (Breslau). Man habe aus Breslau eine Meldung bekommen, welche Sachen nun dringend gebraucht würden, sagte Regierungssprecher Ralph Schreiber. Das betreffe unter anderem Feldbetten, Decken und Verpflegung. „Wir sind sehr froh, dass das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hier unterstützend mitwirkt.“ Man habe für den aktuellen Transport etwa 50.000 Euro in die Hand genommen.
DRK-Sprecher Kai Kranich kündigte eine weitere Lieferung in der kommenden Woche an. Dann sollen auch Gaskocher in das Katastrophengebiet gebracht werden. Man habe bereits am Mittwoch einen Transport in die Region organisiert und eine hohe Einsatzbereitschaft bei den Kameraden des polnischen Roten Kreuzes festgestellt. „Wir mussten aber auch sehen, welche Zerstörungen die Fluten der Region beigebracht haben.“ Mancherorts sei das Wasser schon weg, erst jetzt würden die Schäden sichtbar. In Breslau sei man sehr nervös, ob die Deiche dem Hochwasser standhalten. Wenn nicht, müssten Tausende Menschen in Sicherheit gebracht werden. Kranich bat um Spenden der deutschen Bevölkerung.
Die Stadt Dresden richtet ein Bankkonto ein, auf das Bürger der Landeshauptstadt für die polnische Partnerstadt Breslau spenden können. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) erinnerte wie schon am Vortag im Fall der tschechischen Partnerstadt Ostrava daran, dass Erinnerungen an die Flut des Jahres 2002 in Dresden noch wach sind.