Oktoberfest: Wiesn: Messerverbot an Bahnhöfen, Fans unterwegs gen München

Bei bestem Wetter freuen sich Zehntausende auf das Oktoberfest. Schon freitags reisen Gäste an, in Zügen gen München wird feuchtfröhlich vorgeglüht.

Überall Dirndl und Lederhosen. Volle Hotels. Volle Züge. Am Samstag beginnt in München das Oktoberfest. Um 12.00 Uhr zapft Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) das erste Fass Bier an und eröffnet das Volksfest. Die Wetterprognosen sind gut: Sonne und mildes Herbstwetter mit bis knapp über 20 Grad sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) für den Wiesn-Start voraus.

Wiesnfans unterwegs nach München 

An die sechs Millionen Besucher werden bis zum 6. Oktober erwartet. Die Wiesn gilt als größtes Volksfest der Welt. 

Schon am Freitag füllen feiernde Wiesngäste die Reisezüge. Mit Bier, teils im Fünf-Liter-Fass, Schnaps und Trinkspielen wurde vorgeglüht. Aus verschiedenen Teilen Deutschlands, etwa aus Nordrhein-Westfalen waren Wiesnfans Richtung München unterwegs, aber auch aus dem Ausland, etwa aus den Niederlanden. 

Waffen, Messer, gefährliche Werkzeuge an Bahnhöfen verboten 

Nach dem Terroranschlag von Solingen wird die Sicherheit während des Volksfestes heftig diskutiert. Die Stadt hat ihr Konzept verschärft. 

Die Kontrollen an den Eingängen werden intensiviert, erstmals kommen Hand-Metalldetektoren zum Einsatz, es wird auch Abtastungen geben. Messer, Glasflaschen und auch große Taschen dürfen nicht mit auf das Gelände.

Die Bundespolizei hat für die Zeit des Oktoberfestes in München Waffenverbotszonen an mehreren Bahnhöfen der Stadt errichtet. Betroffen seien Haupt- und Ostbahnhof sowie die S-Bahn-Haltestellen Donnersbergerbrücke und Hackerbrücke, teilte die Bundespolizei mit. 

An den Bahnhöfen und in ihrer Umgebung dürfen keine gefährlichen Werkzeuge, Schusswaffen, Schreckschusswaffen, Hieb-, Stoß- und Stichwaffen sowie Messer aller Art mitgenommen werden. Auf dem Festgelände sind Waffen ohnehin verboten. 

Keine langen Schlangen an den Eingängen 

„Wir haben alles getan, was wir tun können“, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und warb für Verständnis: Es könne am Einlass ein paar Minütchen länger dauern. „Meine Vorgabe ist aber ganz klar, wir wollen keine Schlange vor der Eingangskontrolle sehen, wir wollen vor allem nicht große Menschenmengen vor der Eingangskontrolle sehen, weil das natürlich, siehe Taylor Swift Konzerte in Wien, genauso problematisch sein kann“, sagte er im Bayerischen Rundfunk. „Wir werden das genau beobachten, dass wir hier eine Balance hinbringen.“

Olympia Looping kann starten 

Die Achterbahn Olympia Looping kann mit Beginn des Münchner Oktoberfests eröffnen. Der TÜV habe nach zweitägiger Prüfung grünes Licht gegeben, ließ der Schausteller mitteilen. 

Am Montag war ein Arbeiter bei einer Testfahrt tödlich verletzt worden. Der 20-Jährige wurde von einem Zug erfasst, er starb im Krankenhaus. Der Mann habe sich wohl im Gleisbereich aufgehalten, erläuterte die Polizei. Es soll vor der Probefahrt eine entsprechende Warnung gegeben haben.

Die Schausteller gedachten des Mannes mit einer Gedenkminute. „Wir werden nicht vergessen, welch‘ schreckliches Ereignis diese Woche überschattet hat. Unsere Gedanken sind auch weiterhin bei der Familie und den Freunden des Verstorbenen“, ließ der Schausteller Otto Barth mitteilen. 

Der Sprecher des Familienbetriebes, Dirk Metz, ergänzte, es habe für die Mitarbeiterschaft eine zusätzliche Sicherheitsschulung gegeben. „Die ganze Mannschaft ist noch immer tief getroffen durch das schreckliche Unglück und trauert um den Verstorbenen – und zugleich muss alles Menschenmögliche getan werden, dass sich so etwas nicht wiederholt.“

Maßpreis knackt 15-Euro-Marke 

Die Maß kostet zwischen 13,60 und 15,30 Euro. Seit dem Vorjahr gibt es kostenlos Trinkwasser an Brunnen auf dem Gelände.