Ein Jugendlicher soll mit Molotowcocktails in seine alte Schule gestürmt sein, um sie anzuzünden. Laut Anklage verletzte er einen Jungen, der ihn überraschte – und zündete sich danach selbst an.
Der Prozess gegen einen Jugendlichen wegen der Attacke in einer Schule im ostsächsischen Bischofswerda vor gut einem Jahr steht am Landgericht Görlitz vor dem Abschluss. In der seit Mitte August an den Außenkammern Bautzen geführten Verhandlung wurde bereits plädiert. Die Urteilsverkündung ist nach Angaben eines Gerichtssprechers für den 1. Oktober terminiert. Weil der Angeklagte zur Tatzeit minderjährig war, beschäftigt sich die Jugendkammer unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit dem Fall.
Der Jugendliche muss sich wegen versuchter Tötung, gefährlicher Körperverletzung und Brandstiftung verantworten. Der damals 16-Jährige soll im August 2023 bewaffnet mit Molotowcocktails, Spielzeugpistole und Feuerzeug in seine ehemalige Schule eingedrungen sein und einen Achtjährigen schwer verletzt haben. Als der Grundschüler der dritten Klasse ihn in der Toilette zufällig bei Vorbereitungen überrascht habe, habe er ihn mit einem Messer angegriffen, sich danach angezündet und sei brennend die Treppe hinuntergelaufen.
Die Flammen wurden gelöscht, der Beschuldigte verletzte sich selbst schwer und lag anfangs im Koma. Den Tatentschluss fasste der Angeklagte nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft schon im Mai 2023, nachdem er in einer Kleingartenanlage eine Laube in Brand gesteckt hatte. Im Prozess schwieg der seit der Tat in einer psychiatrischen Klinik untergebrachte Jugendliche.