Fußball-Bundesliga: „Kein Maßstab“: Werder hakt Bayern-Klatsche schnell ab

Werder schießt gegen Bayern nicht einmal aufs Tor. Lange aufhalten wollen sich die Grün-Weißen mit dieser ernüchternden Statistik aber nicht. In Hoffenheim soll es wieder normal laufen.

So chancenlos war der SV Werder Bremen lange nicht mehr. Kein eigener Torschuss, fünf Gegentore und mit dem 0:5 am Ende noch gut bedient – die Grün-Weißen wurden von Bayern München ganz schön hergespielt. Nach saisonübergreifend acht Spielen ohne Niederlage setzte es für Werder eine empfindliche Klatsche. Böse Nachwirkungen soll das Debakel aber nicht haben.

Ole Werner wollte sich mit dem 0:5 im ausverkauften Weserstadion nicht lange aufhalten. „Für uns geht es darum, aus dem Spiel zu lernen, vor allem aber uns an den Dingen zu orientieren, die wir davor über einen langen Zeitraum sehr gut gemacht haben“, sagte der Bremer Trainer nach der Lehrstunde gegen den wie entfesselt und mit drückender Dominanz aufspielenden Tabellenführer. „Wir spielen nicht jede Woche gegen Bayern.“

Werder will schnell wieder in die Spur

Zum Glück aus Bremer Sicht – denn sonst würden in dieser Saison wohl keine Punkte mehr dazukommen. „Es sind zwei Dinge zusammengekommen: Eine Topleistung des Gegners und die Tatsache, dass wir nicht unsere Topleistung abrufen konnten“, analysierte Werner. „Wenn das passiert, dann ist das ein Klassenunterschied. Das werden auch noch andere Teams merken.“

Schon am Sonntag richteten sie in Bremen daher den Blick auf das kommende Wochenende, wenn es bei der kriselnden TSG 1899 Hoffenheim wieder einen Dreier geben soll. Dann wollen die Bremer ihr wahres Gesicht zeigen. „Die Niederlage gegen Bayern ist blöd, wird uns aber nicht von unserem Weg abbringen“, sagte Abwehrchef Niklas Stark.

Bayern kein Maßstab für Werder

Besinnen auf die eigenen (gegen die Bayern nicht zum Tragen kommenden) Stärken – so lautete das Motto bei den Grün-Weißen. „Bayern ist nicht unser Maßstab. Wir haben in den letzten Wochen wirklich sehr gute Leistungen abgeliefert. Jetzt schütteln wir uns und dann bereiten wir uns auf den nächsten Gegner vor“, sagte Sport-Geschäftsführer Clemens Fritz im Sonntag im „Doppelpass“ bei Sport1.

Psychologisch soll die Münchner Fortführung also nicht zum Problem für Werder werden. Ein paar Baustellen nehmen die Norddeutschen aber doch mit in die kommenden Tage. Vor allem offensiv war der Auftritt bei aller Bayern-Dominanz ernüchternd.

Wirkungslose Offensive

Werner reagierte darauf und nahm zur Pause die völlig wirkungslosen Marvin Ducksch und Marco Grüll raus. Mit Keke Topp und dem nach vorne gezogenen Mitchell Weiser wurde es nach der Pause aber auch nicht besser. „Alle Offensivspieler hatten heute einen schweren Stand“, nahm Werner seine Angreifer in Schutz.

Doch die Tatsache, dass Ducksch dieses Mal noch früher vom Platz musste als beim 1:1 gegen Borussia Dortmund im vorherigen Heimspiel könnte Konfliktpotenzial bedeuten. Duksch hatte sich damals öffentlich über seine Auswechselung beschwert und musste danach bei den Bossen zum Rapport.

Am Samstag äußerte sich der schon lange unzufrieden wirkende Stürmer nicht. Gegen Hoffenheim will er wieder Taten in Form von Toren sprechen lassen. Mit einem Sieg im Kraichgau wäre Werder wieder absolut im Soll – und das Debakel gegen die Bayern schnell vergessen.