Einige Liberale zweifeln nach den schweren Wahlschlappen am Sinn des Fortbestandes der Ampel-Koalition. Auch bei den Grünen gibt es solche Stimmen.
Die Grünen-Politikerin Madeleine Henfling aus Thüringen stellt nach dem schwachen Abschneiden ihrer Partei bei Landtagswahlen den Verbleib der Grünen in der Ampel-Koalition infrage. „Ich erkenne gerade nicht, was es uns nützt, in der Ampel zu bleiben. Es stellt sich die Frage, was wir in diesem Bündnis noch erreichen können“, sagte Henfling dem „Tagesspiegel“. Henfling war Spitzenkandidatin der Grünen in Thüringen und hatte den Wiedereinzug in den Landtag verpasst.
Als Hauptgrund sieht sie dafür die Arbeit der Ampel-Koalition im Bund. „Wir haben uns auf Bundesebene viel zu lange von der FDP auf der Nase herumtanzen lassen“, sagte Henfling. Durch die viele Kompromisse sei die Grünen-Marke kaputtgegangen. Sie kritisierte unter anderem die Verschärfungen im Asylrecht. „Wir machen Versprechungen, die nicht erfüllt werden können, übernehmen die Narrative der Rechten und stärken damit nur die AfD“, beklagte Henfling.