Um den grassierenden Fachkräftemangel zu begegnen, braucht Thüringen auch ausländische Arbeitskräfte. Diese müssen ihre in der Heimat erworbenen Berufsabschlüsse hierzulande anerkennen lassen.
In Thüringen sind im vergangenen Jahr mehr Berufsabschlüsse von ausländischen Arbeitskräften anerkannt worden. Als deutschen Qualifikationen gleichwertig angesehen wurden demnach 597 Abschlüsse nach 480 im Jahr 2022, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Insgesamt liefen 2023 mehr als 1100 Anerkennungsverfahren und damit 454 mehr als im Jahr zuvor.
Der Statistik zufolge wurden 103 Anträge auf Anerkennung abgelehnt. Die Anerkennungsverfahren betrafen vor allem das Gesundheitswesen – und hauptsächlich Frauen. Mehr als die Hälfte der Anträge (55,9 Prozent) wurden von Frauen gestellt, hieß es.
Knapp 75 Prozent (825 Verfahren) der beantragten Anerkennungen betrafen den Zahlen nach Gesundheitsberufe. Dazu gehören Ärzte, Zahnärzte, Pflegekräfte, Hebammen, medizinisch-technische Assistentinnen und Physio- und Ergotherapeuten.
Bei Lehrkräften, etwa an Hochschulen, oder Ausbildern wurden 154 Verfahren geführt. Selten waren Anerkennungsverfahren hingegen unter anderem in technischen Berufsbildern, in der technischen Forschung und Entwicklung sowie in Erziehungs- und Hauswirtschaftsberufen.
Bei den Herkunftsländern dominieren weiterhin die europäischen Staaten. 561 ausländische Arbeitskräfte hatten ihren Berufsabschluss in EU- oder Nicht-EU-Staaten erworben. Bei 375 Anerkennungsverfahren ging es um in Asien erworbene Qualifikationen.