Die Aktion Zivilcourage aus Pirna will Kinder fit für brenzlige Situationen machen, etwa wenn Fremde sie auf der Straße ansprechen und zum Mitgehen überreden wollen. Das Projekt braucht Unterstützung.
Die Aktion Zivilcourage aus Pirna sucht Unterstützung für ihr Projekt „Couragierte Kinder„. Es war bislang vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mitfinanziert worden, die Förderung läuft aber zum Jahresende aus. Wie Projektleiterin Claudia Weichelt auf Anfrage mitteilte, fehlen nun 90.000 Euro, um das Vorhaben im bisherigen Umfang fortzuführen. In den vergangenen vier Jahren habe man rund 100 Kindertagesstätten und Grundschul-Horte unterstützt und dabei 1.550 pädagogische Fachkräfte und knapp 2.000 Kinder erreicht.
Weichelt zufolge hat eine Evaluierung den Erfolg des Programmes belegt. So habe sich die soziale Kompetenz von Mädchen und Jungen bei der Lösung von Konflikten verbessert – etwa wenn es darum ging, bei einem Streit um Spielzeug im Kindergarten einen Kompromiss zu finden. In den vergangenen Jahren sei die Stimmung in Kitas mitunter aggressiver geworden. Mit dem Programm sollen die Kinder lernen, Konflikte nicht in Aggression und Wut umschlagen zu lassen. Auch das „prosoziale Verhalten“ habe davon profitiert. Es beschreibt die Fähigkeit, Stärken und Leistungen bei anderen Kindern anzuerkennen.
Neben einem Kindertraining namens „#fairplay“ hatte die Aktion Zivilcourage auch das Training unter dem Motto „Starke Kinder sagen Nein“ entwickelt. Es soll dabei helfen, Kinder auf brenzlige Situation im Alltag vorzubereiten – beispielsweise wenn sie auf der Straße von Fremden angesprochen werden und auf Gruppen von Jugendlichen treffen. Schon eine bestimmte Körperhaltung und ein selbstbewusstes Auftreten könnten die Kleinen sicherer machen, hieß es.