Einsatz in der Ägäis: Ziviles Forschungsschiff „Planet“ auf Nato-Mission

Normalerweise wird das zivile Forschungsschiff „Planet“ für Seeversuche genutzt. Wegen gestiegener Anforderungen an die Marine sticht sie nun jedoch im Rahmen einer Nato-Unterstützungsmission in See.

Das zivile Forschungsschiff „Planet“ beteiligt sich an der Nato-Unterstützungsmission zur Reduzierung der Flüchtlingsströme in der Ägäis. Das zur Wehrtechnischen Dienststelle 71 gehörende Schiff werde am Dienstag vom Marinestützpunkt Eckernförde auslaufen, teilte die Marine mit. Seine Rückkehr sei für Anfang kommenden Jahres geplant. Die „Planet“ ist den Angaben zufolge dem 3. Minensuchgeschwader als Leitverband unterstellt und wird als Führungsplattform genutzt.

Wegen des Platzangebots und der Fernmeldemittel hervorragend geeignet

Eigentlich steht das Forschungsschiff in erster Linie in Eckernförde der Wehrtechnischen Dienststelle 71 für Schiffe und Marinewaffen, Maritime Technologie und Forschung für Seeversuche zur Verfügung. Wegen seiner Fähigkeit, lange auf See zu bleiben, wegen des großen Platzangebots und wegen der notwendigen Fernmeldemittel sei es aber auch hervorragend für die Nato-Mission geeignet.

Hintergrund des Einsatzes des eigentlich zivilen Forschungsschiffes sind den Angaben zufolge die im Juli deutlich gestiegenen Nato-Anforderungen an die Deutsche Marine, welche die militärischen Kampf- und Unterstützungseinheiten sehr forderten. Die „Planet“ werde genutzt, um den Handlungsspielraum der Marine zu erhöhen. Die Marine betonte, sie diene vor allem als Einsatzplattform, der eigentliche Auftrag werde unverändert durch das Militär wahrgenommen.

Marine seit 2016 Teil der Nato-Unterstützungsmission in der Ägäis

Neben den vom Bundestag mandatierten Einsätzen beteiligt sich die Marine laufend und seit Jahrzehnten an den vier multinationalen Flottenverbänden der Nato und stellt dafür Schiffe und Boote ab. Seit 2016 ist sie Teil der Nato-Unterstützungsmission zur Reduzierung der Flüchtlingsströme in der Ägäis. Diese war auf Antrag Deutschlands, Griechenlands und der Türkei beschlossen worden.

Konkret soll die Mission die griechische und türkische Küstenwache sowie die europäische Grenzagentur Frontex unterstützen. Sie soll den Seeraum überwachen und Lageinformationen austauschen, um den beteiligten Behörden bei ihrem Einsatz gegen Schlepper und deren Netzwerke zu helfen.

 

Forschungsschiff „Polar“