Bayer Leverkusen hat durch den Double-Coup im Vorjahr ein neues Niveau erreicht – auch in der internationalen Wahrnehmung. Das liegt vor allem an zwei Akteuren, meint Experte und Ex-Profi Matthäus.
Erfolgscoach Xabi Alonso und Jungstar Florian Wirtz haben Bayer Leverkusen nach Ansicht von Lothar Matthäus im Fußball auf eine neue Stufe gehoben. Vor dem Bundesliga-Topduell heute Abend (18.30 Uhr/Sky) beim FC Bayern sagte der Rekord-Nationalspieler: „Bayern München kennt jedes Kind auf der Welt. Leverkusen hat ein bisschen Nachholbedarf. Aber wenn man einen Trainer hat wie Alonso und ein Jahrhunderttalent wie Florian Wirtz, dann wird dieser Verein jetzt auch ganz anders wahrgenommen als noch vor drei, vier, fünf Jahren.“
Alonso und seine Mannschaft um Nationalspieler Wirtz hatte in der vorigen Saison das Double aus Bundesliga sowie DFB-Pokal gewonnen und die Münchner nach elf Meistertiteln nacheinander entthront. Alonso wurde nach dem Coup als möglicher neuer Bayern-Trainer gehandelt – doch der einstige Ausnahme-Fußballer entschied sich für einen Verbleib bei der Werkself.
Matthäus: Alonso „muss es keinem zeigen“
Dass für den Spanier das erste Gastspiel in München deshalb etwas Besonders ist, das glaube Matthäus nicht. „Er muss es keinem zeigen“, meinte der 63 Jahre alte Sky-Experte. „Er muss mit seinem Team performen, den Anspruch hat er an sich selbst.“ Deshalb sei es kein besonderer Druck. „Er ist ein Perfektionist, er korrigiert die kleinsten Fehler. Das haben auch andere Trainer gemacht, die erfolgreich waren. Und Xabi Alonso ist ein erfolgreicher Trainer“, sagte Matthäus.
Dank seines Fußball-Know-hows hatte der Baske den lange als Vizekusen bezeichneten Verein an die Spitze geführt und die Konkurrenz überrascht. Im Aufeinandertreffen mit den Bayern werde er nun aber keine außergewöhnlichen Maßnahmen ergreifen, prophezeit Matthäus. „Leverkusen wird nichts Verrücktes machen und genauso wenig der FC Bayern. Beide werden versuchen, ihren Spielstil durchzubringen.“
Die Bundesliga könne durch die Begegnung im internationalen Vergleich und im Kampf um Aufmerksamkeit einen Schritt nach vorne machen. „Ich glaube, dass alle Fußball-Fans weltweit auf die Bundesliga gucken aufgrund dieses Spiels“, sagte Matthäus.