Der sogenannte Doppelgängerinnen-Mordprozess zieht sich weiter hin. Anders als erwartet gab es noch keine Plädoyers.
Im Mordprozess um den Tod einer Doppelgängerin der Angeklagten verzögert sich der Beginn der Plädoyers weiter. Nach mehr als 40 Verhandlungstagen befasste sich das Gericht erneut mit Anträgen der Verteidigung,
Angeklagt ist eine 25 Jahre alte Deutsch-Irakerin und ein etwa gleichaltriger Kosovare. Die beiden sollen eine der Angeklagten ähnlich sehende 23-jährige Frau aus Eppingen in Baden-Württemberg getötet haben. Die Leiche der jungen Frau wurde im Auto der Angeklagten in Ingolstadt gefunden. Die Staatsanwaltschaft wirft beiden Mord vor.
Laut Anklagevorwurf hatte die Angeklagte die Doppelgängerin gezielt im Internet gesucht. Sie wollte demnach den Tod der Frau, um selbst als tot zu gelten – und ein neues Leben zu beginnen. Von den verschiedenen Prozessbeteiligten gibt es aber unterschiedliche Versionen, was sich zugetragen haben soll.
DNA an kryptischen Briefen wird untersucht
Bei einem Antrag der Verteidigung des angeklagten Mannes geht es um in kryptischer Schrift verfasste Briefe, die vermuten ließen, dass die Frau an schwarze Magie glaubte und möglicherweise versuchte, ihre Ehe durch ein Opfer zu retten. Dafür sollten die Briefe auf Fingerabdrücke und DNA-Spuren untersucht werden.
Die DNA-Analyse fehlte noch und soll nun am nächsten Dienstag vorgelegt werden. Danach könnten Staatsanwaltschaft und Nebenklage ihre Plädoyers halten. Nebenkläger ist der Vater der Getöteten.
Motiv bleibt unklar
Einem psychiatrischen Gutachter gegenüber, dessen Gutachten auf Antrag der Verteidigung der Angeklagten eingeholt wurde, schilderte diese, der mitangeklagte Mann habe die 23-Jährige umgebracht. Der Mann selbst schweigt in dem Prozess.