Mit Aussagen über homophobe Muslime hat SPD-Politiker Kevin Kühnert Berlins Queer-Beauftragten verärgert. Der postete nun ein Foto auf Facebook, das der SPD missfällt.
Berlins Queer-Beauftragter Alfonso Pantisano (SPD) hat mit einem Foto mit einer arabischen Kopfbedeckung fast zeitgleich mit dem Jahrestag des Überfalls auf Israel für Wirbel gesorgt. Mit dem Bild reagierte Pantisano auf den SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert, der sich in einem „Spiegel“-Interview zu schwulenfeindlichen Muslimen geäußert hatte.
Pantisano kritisierte am Freitag bei Facebook: „Lieber Kevin, echt jetzt„. Queerfeindlichkeit gebe es von Menschen aller Herkünfte und mit allen Sprachen, Hautfarben und Religionen. „Aber warum wir uns immer die Muslime als singuläres Phänomen rauspicken, bleibt mir schleierhaft“. Später schrieb er von „antimuslimischem Rassismus“ und betonte, man könne bei Anfeindungen auf der Straße gar nicht erkennen, ob jemand Muslim sei.
Um das zu belegen, postete Pantisano ein Foto von sich selbst, das ihn nach eigener Aussage 2007 in einer Werbekampagne im arabischen Raum mit einer arabischen Kopfbedeckung zeigt. In den Kampagnen sei er als Araber gesehen worden, obwohl er aus Italien stamme und Deutscher sei.
SPD-interne Kritik an Post von Alfonso Pantisano
Mit dem Post reagierte Partisano auf eine Aussage von Kevin Kühnert. Der hatte in einem Interview gesagt: „Klassische Treiber von Homophobie sind unter anderem streng konservative Rollenbilder und religiöser Fundamentalismus.“ STERN PAID 15-24 Frankfurt Zusammenleben Juden & Araber 10:23
Er erlebe in Berlin, dass es „aus muslimisch gelesenen Männergruppen häufiger zu einem homophoben Spruch“ komme. Natürlich sei der Großteil der Muslime nicht homophob, „aber die, die es sind, schränken meine Freiheit ein und haben kein Recht darauf“, so Kühnert.
Partisano zeiget sich mit den Äußerungen unzufrieden, sorgte mit dem Post aber seinerseits für Ärger. Der „Tagesspiegel“ berichtete von Kritik auch innerhalb der SPD an dem Foto gerade zum Jahrestag des Terrorangriffs der islamistischen Hamas auf Israel. Die Berliner CDU-Generalsekretärin Ottilie Klein schrieb auf der Internet-Plattform X von einem „albernen Austausch einer selbstreferentiellen linken Identitätspolitik“ und fügte hinzu: „Mit der Realität hat das alles wenig zu tun.“