Während über eine Bebauung mit Wohnungen diskutiert wird, soll der größte Freiraum in der Stadt attraktiver werden: Auf dem Tempelhofer Feld sind mehr Spielmöglichkeiten, Sitzplätze und mehr geplant.
Während Diskussionen über mehr Platz für Flüchtlinge oder auch Wohnungen auf dem Tempelhofer Feld laufen, wird auf der Neuköllner Seite gebaut. Mit neuen Bewegungs- und Aufenthaltsangeboten sowie größeren Eingängen will das landeseigene Unternehmen Grün Berlin das Tempelhofer Feld im Bereich Oderstraße attraktiver gestalten. Nach Angaben einer Sprecherin soll es vor allem für Kinder mehr Möglichkeiten geben, die zum Teil auch barrierefrei sind: Geplant sind eine Hüpfscheibe, ein Drehkreis, ein Kletterbogen, Trittplattformen, eine Wassersprühanlage sowie ein Rollstuhl-Karussell und ein Rollstuhl-Trampolin.
Außerdem sollen 25 Sitzbänke, darunter zwei neuartige Holzbänke mit einer Sitzfläche von insgesamt 84 Metern, zwei neue Trinkbrunnen sowie zwei neue Toilettenanlagen einen Aufenthalt auf dem ehemaligen Flughafengelände attraktiver machen. Mit 176 neuen Stellplätzen für Fahrräder, davon vier für Lastenräder, sollen Radfahrer künftig deutlich mehr sichere Abstellmöglichkeiten vorfinden. Bodenschwellen und -markierungen sollen für eine Entschleunigung des Radverkehrs und mehr Sicherheit für alle Besucher in den Eingangsbereichen sorgen.
Die Haupteingänge Herrfurthstraße und Crashgate sollen demnach jeweils um zehn Meter verbreitert werden auf insgesamt 21,5 Meter und 24 Meter. „Zusätzlich werden die Nebeneingänge Kienitzer Straße, Allerstraße, Okerstraße und Leinestraße jeweils auf vier Meter vergrößert“, erläutert die Grün-Berlin-Sprecherin. Alle sechs Eingänge werden demnach barrierefrei gestaltet, inklusive eines Blindenleitsystems. Der Zugang Leinestraße erhalte zusätzlich ein neues Drehkreuz. Dadurch können Besucher das Gelände auch nach Ende der Öffnungszeiten verlassen, wie schon an den Eingängen Tempelhofer Damm, Columbiadamm, Herrfurthstraße und Crashgate.
Außerdem werden unterirdische Leitungen für Strom und Wasser für die bestehenden Gebäude, Projektflächen und Freizeitangebote im Projektgebiet neu verlegt oder saniert. Die gesamte Umgestaltung soll laut Planung voraussichtlich im kommenden Jahr abgeschlossen sein.
Bei einem Volksentscheid im Jahr 2014 hatte sich eine Mehrheit der Berliner dafür ausgesprochen, das Tempelhofer Feld nicht zu bebauen. Angesichts der Wohnungsknappheit reißt die Diskussion darum aber nicht ab. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat sich für eine Randbebauung mit Wohnungen ausgesprochen. Berlins CDU-Fraktionschef Dirk Stettner will zudem die Flüchtlingsunterkunft auf dem Tempelhofer Feld stärker ausbauen als bisher geplant. Er forderte die Schaffung von 3000 zusätzlichen Plätzen auf dem Areal. Bisher leben auf dem früheren Flughafen Tempelhof rund 2300 Menschen, darunter gut 1400 im Bereich der Hangars und 850 in einem Containerdorf auf dem Tempelhofer Feld nebenan.
Informationen zur Entwicklung des Tempelhofer Felds