UN-Flüchtlingshilfswerk zeichnet brasilianische Nonne Milesi mit Nansen-Preis aus

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat die brasilianische Nonne Rosita Milesi mit dem Nansen-Flüchtlingspreis ausgezeichnet. Die 79-Jährige habe in über vier Jahrzehnten tausenden Menschen dabei geholfen, in Brasilien Zugang zu rechtlichen Dokumenten, Wohnraum, Nahrungsmitteln, Gesundheitsversorgung, Sprachkursen und zum Arbeitsmarkt zu erhalten, erklärte das UNHCR am Mittwoch. 

Die Katholiken Milesi selbst wird in der Mitteilung mit der Aussage zitiert, sie werde von der „wachsenden Notwendigkeit inspiriert, Flüchtlingen zu helfen, sie willkommen zu heißen und zu integrieren“. 

Die Nonne ist Leiterin eines bedeutenden Instituts für humanitäre Hilfe zugunsten von Migranten. Das UNHCR unterstrich zudem ihre Tätigkeit als Rechtsanwältin, mit der sie eine zentrale Rolle in der brasilianischen Politik gespielt habe. Dies gelte insbesondere für das im Jahr 1997 verabschiedete brasilianische Flüchtlingsgesetz, das die Rechte von Migranten gestärkt und in Einklang mit internationalen Standards gebracht habe.

Neben der Auszeichnung für Milesi vergab das UNHCR unter anderem vier regionale Preise, mit einem davon wurde die aus Syrien geflüchtete Unternehmerin Dschin Dawod ausgezeichnet, die eine Online-Plattform zur psychologischen Beratung traumatisierter Migranten aufgebaut hatte. 

Eine besondere Erwähnung durch das UNHCR erhielt zudem die Bevölkerung im osteuropäischen Moldau für die Anstrengungen bei der Unterbringung von mehr als einer Million Kriegsflüchtlingen aus der benachbarten Ukraine in dem kleinen Land.

Die diesjährigen Nansen-Preise werden am 14. Oktober in Genf verliehen, wo das UNHCR seinen Sitz hat. 

Der nach dem norwegischen Entdecker, Wissenschaftler, Diplomaten und Humanisten Fridtjof Nansen benannte Preis wird seit 1954 jedes Jahr vom UNHCR an eine Persönlichkeit, Gruppe oder Organisation verliehen, die sich in herausragender Weise für den Schutz von Flüchtlingen, Binnenvertriebenen oder Staatenlosen eingesetzt hat. Im Jahr 2022 war die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit dem Preis ausgezeichnet worden.