Prinz Harry: Er spricht über Gefahren mit dem Smartphone

Prinz Harry spricht über Smartphones, Social Media und den Einfluss, den diese auf junge Menschen haben können.

Prinz Harry (40) setzt sich seit geraumer Zeit für psychische Gesundheit ein. Zur Arbeit der gemeinsamen Archewell Foundation von ihm und seiner Ehefrau, Herzogin Meghan (43), gehören auch Projekte, die eine bessere Online-Welt erschaffen wollen. Auf der Archewell-Homepage heißt es etwa, dass man „das erste Unterstützungsnetz seiner Art für Eltern“ geschaffen habe, deren Kinder oder Familien von online verursachtem Leid betroffen sind.

„Sehr einfach, mit dem Finger auf die Eltern zu zeigen“

„In vielen Fällen stiehlt das Smartphone jungen Menschen die Kindheit“, sagt der Prinz jetzt in einem mit der Zeitschrift „Fortune“ geteilten Video, in dem Harry sich mit dem Psychologieprofessor und Autor Jonathan Haidt (60) unterhält. Dieser ist der Ansicht, dass Eltern ihre Kinder in der realen Welt zu sehr und online zu wenig beschützen: „Und diese beiden Schritte sind Fehler. Sie sind schlecht für die Entwicklung.“ Deswegen plädiere er „Fortune“ zufolge unter anderem auch dafür, keinen Social-Media-Zugang vor dem 16. Lebensjahr zu erlauben oder für Schulen, an denen Smartphones verboten sind. Gleichzeitig wolle er aber auch mehr Unabhängigkeit für Kinder und mehr unbeaufsichtigtes Spielen.

Harry geht auf die Verantwortung von Social-Media-Plattformen ein. Für Unternehmen aus diesem Bereich sei es seiner Auffassung nach „sehr einfach, mit dem Finger auf die Eltern zu zeigen und zu sagen: ‚Nun, das liegt an euch. Das liegt an eurer Erziehung.'“

Haidt könnte das Argument verstehen, wenn es nur wenige Eltern gäbe, die Probleme damit hätten und die meisten es richtig machen würden: „Aber sobald Kinder ein Telefon und soziale Medien haben, wird der Rest des Familienlebens zu einem Kampf um die Bildschirmzeit.“ Das passiere überall – auch in Gegenden wie dem Tech-Standort Silicon Valley. Der Hauptgrund, warum viele schon zehnjährigen Kindern Smartphones geben, sei Haidt nach, „weil es alle anderen getan haben“. Man wolle nicht, dass das eigene Kind ausgegrenzt werde.

Was ist mit dem Sicherheitsaspekt?

Prinz Harry habe durch die Arbeit mit Archewell mit vielen Eltern gesprochen und teils erschütternde Geschichten gehört, auf der anderen Seite berichteten Eltern von Konflikten mit Kindern, wenn sie Smartphones verbannen. Viele Eltern würden ihren Kindern auch wegen eines Sicherheitsaspekts in jungen Jahren schon Smartphones geben.

Das sei laut Prinz Harry „ein zweischneidiges Schwert“: „Sie wollen, dass sie ihr Handy in der Schule dabei haben, falls es einen Notfall gibt. Aber sobald sie wie jedes Kind ihr Handy haben, selbst wenn sie gesagt bekommen, dass sie diese App nicht herunterladen dürfen, finden die Kinder einen Weg, dies zu umgehen.“ Haidt stellt infrage, ob es denn ein Smartphone sein muss. „Wenn Sie Ihrem Kind ein Telefon geben wollen, damit es Sie anrufen kann, wenn etwas schiefgeht, ist das großartig“, entgegnet er. „Geben Sie ihm ein Telefon. Aber geben Sie ihnen keinen Supercomputer, der mit jedem auf der Welt verbunden ist.“