Verzögert sich der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke nach Sylt weiter?Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Madsen hat eine klare Forderung an den Bund – und nennt Gründe.
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen fordert den Bund auf, am zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke nach Sylt trotz aller Sparzwänge festzuhalten. „Hierbei handelt es sich um eine besondere Strecke“, sagte der CDU-Politiker. Diese sei nicht nur für Touristinnen und Touristen alternativlos, sondern auch für Berufspendelnde. Es gebe bislang zwar keine Absage aus dem Bundesverkehrsministerium. „Es gibt aber auch keine Zusage“, sagte Madsen. „Die Menschen an der Nordseeküste könnten eine weitere Verzögerung der Pläne nicht nachvollziehen.“
Bund: Kein Stopp des Ausbaus
Das Bundesverkehrsministerium stellte am Nachmittag klar: Es werde kein Ausbauplan gestoppt. „Alle im Bau befindlichen Projekte werden fortgeführt“, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die in Planung befindlichen Projekte, zu denen auch das Vorhaben auch der Ausbau der Strecke Niebüll-Klanxbüll-Westerland zähle, „sollen weitergeplant und die jeweils aktuelle Leistungsphase abgeschlossen werden“.
Nordfrieslands Landrat Florian Lorenzen fürchtet dennoch eine Streichung der Ausbaupläne mit Blick auf den bisherigen Stand. „Das könnte keine Verzögerung, sondern eine Streichung bedeuten“, sagte Lorenzen dem „Flensburger Tageblatt“. Der Kreis fordere seit rund 30 Jahren den Ausbau der eingleisigen Strecke.
Vorplanungen laufen
Der zweigleisige Ausbau der Abschnitte zwischen Niebüll und Klanxbüll auf dem Festland sowie zwischen Morsum und Tinnum auf Sylt befindet sich nach früheren Angaben des schleswig-holsteinischen Verkehrsministeriums in Vorplanung. Das Land hat demnach bereits drei Millionen Euro für den acht Kilometer langen Streckenabschnitt gezahlt. Zudem soll die Marschbahnstrecke vollständig elektrifiziert und der Verkehr an der Westküste dadurch stabiler werden.