Kostenfalle in der Küche: Abo für Spülmaschinen-Funktionen – Paywall irritiert Mieter

Ein altbekanntes Geschäftsmodell, jetzt auch für Spülmaschinen: Bestimmte Funktionen können Kunden nur noch im Abo nutzen. Was kostet das und welche Geräte betrifft es?

Abos beim Streaming kennt jeder. Aber Abos bei Haushaltsgeräten? Das sorgte in der Schweiz für Irritation: Ein Mieter musste seine defekte Spülmaschine ersetzen lassen. Das neue Gerät ließ sich über eine App mit dem Smartphone verbinden und steuern. Aber nicht nur das: „Wir sahen, dass zwar neue Funktionen verfügbar sind. Diese sind aber hinter einer Paywall“, berichtete der Mann dem Verbrauchermagazin „Espresso“ des SRF. Nicht alle Reinigungsprogramme waren demnach frei verfügbar. Für Sonderfunktionen wie intensivere Spülvorgänge, spezielle Einstellungen für Biergläser oder spülmaschinenfestes Spielzeug verlangt er Anbieter V-Zug eine jährliche Gebühr von zwölf Franken.

Gegenüber der SRF teilte der Anbieter mit, dass das neue Geschäftsmodell auch für Waschmaschinen und Trockner der neuesten Generation gelte. Kunden könnten ihr Gerät so flexibel erweitern und personalisieren, rechtfertigte das Unternehmen die eingeführte Bezahlschranke. „Wir haben dieses Modell kürzlich eingeführt und die V-Upgrade-Angebote erfreuen sich bereits großer Beliebtheit“, zitiert SRF eine Antwort von V-Zug.STERN PAID 32_21 Ökobilanz Spülmaschine oder Handspülen?   19.15

Nicht nur Spülmaschinen mit Abomodellen

V-Zug ist nicht die einzige Firma, die Kunden optional weitere Spülfunktionen anbietet. Miele möchte im kommenden Jahr smarte Waschmaschinen und Trockner auf den Markt bringen. Zusätzliche Funktionen und Updates sollen da allerdings kostenlos über eine firmeneigene App verfügbar sein – und auch kostenlos bleiben.

Kritiker befürchten, dass sich Unternehmen über Abomodelle bei Haushaltsgeräten zusätzlich bereichern. Der Anbieter V-Zug weist die Vorwürfe zurück und erklärte, dass die Programme bisher für einen Franken pro Monat verfügbar seien. Das Unternehmen behält sich allerdings vor, die Preise künftig anzupassen.

Quellen: SRF, Golem.de