CDU, BSW und SPD: Sondierungsergebnis: Junge Meister sollen viel Geld sparen

Seit Ende September loten CDU, BSW und SPD die Chancen für eine Koalitionsregierung in Thüringen aus. Erste Vorhaben der drei Parteien sickern jetzt durch.

Angehende Meister in Thüringen sollen künftig viel Geld bei ihrer Ausbildung sparen können. CDU, BSW und SPD haben sich nach dpa-Informationen bei ihren Sondierungsverhandlungen auf eine kostenfreie Meisterausbildung im Freistaat verständigt. Aus Verhandlungskreisen wurde bestätigt, dass das eines einer Reihe von Projekten ist, das die drei Parteien ihn ihr Papier zu den Sondierungsergebnissen aufgenommen haben. Es soll an diesem Freitag in Erfurt vorgestellt werden.

Ziel sei es, Anreize für berufliche Qualifikation zu schaffen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Für eine kostenfreie Meisterausbildung würden verschiedene Modelle diskutiert, über die später vor der Umsetzung des Projekts entschieden werde. Im Durchschnitt werde für die Meisterausbildung von einem Betrag in Höhe von rund 7.500 Euro ausgegangen.

Mehrere Tausend Euro an Ausbildungskosten bisher 

Auf Anfrage teilte der Thüringer Handwerkstag mit, dass die Spanne für Kurs- und Prüfungsgebühren der Meisterkurse im Handwerk zwischen 8.200 Euro für Friseure bis zu 13.800 Euro für Zahntechniker liege. Meisterkurse könnten in Vollzeit etwa in 1 bis 1,5 Jahren absolviert werden oder berufsbegleitend quasi in Teilzeit in 2,5 bis 3 Jahren. Im vergangenen Jahr gab es allein im Thüringer Handwerk 584 bestandene Meisterprüfungen. Meister werden auch in der Industrie ausgebildet. 

Außerdem soll landesweit ein Tag in der Praxis für Schüler eingeführt werden. Seit 2022 gibt es dafür in Nordthüringen ein Modellprojekt, an dem sich Kammern sowie die Arbeitsagentur beteiligen. Dieser Tag solle vor allem bei der Berufsorientierung und -vorbereitung helfen, hieß es.

Bei dem Modellprojekt in Nordthüringen besuchen der Arbeitsagentur zufolge Schülerinnen und Schüler ab dem 2. Halbjahr der 8. Klasse bis Abschluss des 1. Halbjahres der 9. Klasse einen Tag in der Woche einen Betrieb. Insgesamt durchlaufen sie vier Betriebe und vier verschiedene Berufsbilder.

CDU, BSW und SPD loten seit Ende September die Chancen für ein Regierungsbündnis aus. In den nächsten Tagen sollen die Vorstände der drei Parteien entscheiden, ob reguläre Koalitionsverhandlungen aufgenommen werden.