Kiebitze gelten als stark gefährdet. Die Vögel mit den auffällig nach oben stehenden Kopffedern werden in Hamburg deshalb bei der Brut unterstützt. Nun hat die Umweltbehörde Zwischenbilanz gezogen.
Seit langem schon flattern deutlich weniger Kiebitze durch Hamburg – doch nun hat die Umweltbehörde eine positive Zwischenbilanz eines Projektes für die Vögel gezogen. „Im Wilhelmsburger Osten, betreut vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), konnten sieben Kiebitzbruten auf zwei Maisfeldern geschützt und eine Schlupfrate von beeindruckenden 92,8 Prozent erreicht werden“, teilte die Behörde zur diesjährigen Bilanz mit.
Elf Landwirte beteiligten sich am Projekt
Der Kiebitz ist der „Vogel des Jahres“ 2024. Bei einer öffentlichen Wahl im Internet war er auf Platz 1 gekommen, wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) mitgeteilt hatte. Die etwa taubengroßen, schwarz-weißen Vögel mit den nach oben stehenden Kopffedern gelten in der Hansestadt als stark gefährdet.
„In den Vier- und Marschlanden, dem größten landwirtschaftlich geprägten Gebiet Hamburgs, wurden 58 Kiebitzgelege vom Nabu betreut“, teilte die Behörde weiter mit. „Hier wurde ein Schlupferfolg von 69,4 Prozent erzielt, wobei aufgrund der großen Anzahl an Nestern wohl nicht alle geschlüpften Kiebitze dokumentiert werden konnten.“ Insgesamt hätten sich elf Landwirte am Hamburger Kiebitzschutz-Projekt beteiligt.
Kiebitze sind Gefahren durch landwirtschaftliche Arbeiten ausgesetzt
In Hamburg brüten laut Angaben des Arbeitskreises Vogelschutzwarte 80 Prozent der Kiebitze auf Äckern und sind deshalb Gefahren durch landwirtschaftliche Arbeiten ausgesetzt. Helfer suchen im Rahmen des Projektes nach einer Brut. Ist diese bestätigt, gehen die Umweltverbände ins Gespräch mit den Landwirten und ergreifen nach Absprache schnelle Schutzmaßnahmen.
Schon länger betreibt der BUND im Wilhelmsburger Osten Kiebitzschutz. In diesem Jahr wurde das Projekt, in Zusammenarbeit mit dem Nabu, auf die Vier- und Marschlande ausgeweitet. In den nächsten Jahren sollen weitere Bereiche hinzukommen. Das Kiebitzschutz-Projekt wird den Angaben zufolge von der Umweltbehörde finanziert. Um den Ertragsverlust auszugleichen, erhalten die Landwirte eine Förderung.