Mit Schlager-Rock wurde Ben Zucker zum Star. Im Interview spricht er über unvergessliche Live-Momente – und verrät seine private Playlist.
Die Welt dreht sich weiter und die Schlagerwelt dreht sich mit. Ben Zucker (41) verkörpert eine neue Generation von Schlagermusikern. Zur markanten Reibeisenstimme dürfen auch mal ordentlich die elektrischen Gitarren röhren – Hauptsache, die emotionale Botschaft kommt beim Publikum an.
Seinen großen Durchbruch feierte der Musiker 2017 mit einem Auftritt in Florian Silbereisens (43) „Schlagercountdown“, bei dem er seine erste Single „Na und?!“, eine trotzige und rockige Liebesballade, auf die große Bühne brachte. Seine Mischung aus Schlager, Pop und Rock, die er in weiteren Hits wie „Was für eine geile Zeit“ oder „Der Sonne entgegen“ fortführte, erwies sich als absolutes Erfolgsrezept. Nur wenige Jahre später blickt der Sänger und Komponist auf vier Alben zurück, die ausnahmslos die Spitze der Charts erklommen und dabei mehrfach Gold- und Platinstatus erreicht haben.
Einen Tag nach dem Start seiner aktuellen Tournee macht Ben Zucker seinen Fans am heutigen 18. Oktober mit einer erweiterten Neuauflage seines letzten Albums „Heute nicht!“ aus dem Jahr 2023 ein besonderes Geschenk: Neben fünf neuen Bonus-Tracks veröffentlicht er auf „Heute nicht! Tour Edition“ erstmals Live-Versionen seiner größten Hits.
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht er über seine Liebe zu Live-Shows und seinen Spagat zwischen Schlager und Rock.
Auf Ihrem neuen Album „Heute nicht! Tour Edition“ präsentieren Sie 12 Ihrer Songs als Live-Mitschnitte. Worin unterscheiden sich die Live-Tracks von den regulären Album-Versionen?
Ben Zucker: Meine Live-Versionen sind oft für meine Fans umarrangiert. Es gibt verschiedene Parts, wo die Fans mitsingen, die Songs klingen rockiger und die Instrumente sind deutlicher herauszuhören. Wir gehen da sehr kreativ und frei ran, aber immer so, dass jeder Song so erlebbar bleibt, wie ihn die Fans zu schätzen gelernt haben.
Bei Ihren Konzerten geht es oft sehr emotional zu – welche Live-Momente haben Sie bisher am meisten beeindruckt?
Zucker: Jedes meiner Konzerte ist ein Potpourri an zahlreichen Momenten und damit auch sehr emotional für alle Beteiligten. Als ich 2019 auf meinem Abschlusskonzert in der damaligen Mercedes-Benz Arena Bonnie Tyler eingeladen und anmoderiert habe und wir dann auch noch zusammen gesungen haben, das bleibt unvergessen.
Mitte Oktober bis Ende November sind Sie wieder auf großer Arena-Tour – fehlt Ihnen etwas, wenn Sie länger nicht auf der Bühne stehen?
Zucker: Die Bühne ist mein Zuhause, dort wo ich neben meinem privaten Rückzugsort am allerliebsten bin. Wenn ich nicht auf der Bühne stehe, dann fehlen mir am allermeisten meine Fans.
Ihre neue Single „Da vorne ist noch Licht“ strotzt vor Kraft und Optimismus. – Woher nehmen Sie Ihre Zuversicht? Und wie zuversichtlich blicken Sie auf das nächste Jahr?
Zucker: Das ist eine meiner grundlegendsten Lebenseinstellungen. Ich bin immer optimistisch, zuversichtlich und vor allem geht es für mich immer nur nach vorn. Ich freue mich auf nächstes Jahr und wir haben große Pläne, aber jetzt geht es erstmal um meine bevorstehende Arena-Tour.
Ihre musikalischen Wurzeln liegen in der Rockmusik, heute werden Sie als Rock- und Schlager-Sänger gehandelt. Fällt Ihnen der Spagat zwischen den beiden Genres immer leicht?
Zucker: Ja, das fällt mir sehr leicht. Am Ende geht es um Musik. Wenn ich Menschen dazu bewegen kann, dass sie sich emotional berührt fühlen, dann habe ich meine Hausaufgaben gemacht und das kann dann auch genreübergreifend sein.
Könnten Sie sich vorstellen, irgendwann mal beim Wacken Open Air auf der Bühne zu stehen?
Zucker: Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher. Das müsste konzeptionell schon sehr genau überlegt sein. Ich habe großen Respekt vor der Metal-Szene. Da kann man nicht einfach so durch die Tür kommen und mitmachen, nur weil man rockig klingt.
Welche Musik hören Sie derzeit privat am meisten?
Zucker: Das variiert stets und ständig. Augenblicklich irgendwas zwischen Wanda und John Mayer, bis hin zu Silverchair und schließlich zu Juliane Werding.