Drei Kinder und ein Mann werden wegen Leberversagens im Uniklinikum Essen behandelt. Auch in Münster wird eine Patientin betreut, die einen hochgefährlichen Pilz gegessen hat.
Auch in Münster wird eine Patientin wegen einer schweren Pilzvergiftung intensivmedizinisch behandelt und wartet auf ein Spenderorgan. Die junge Frau werde wegen fortschreitenden Leberversagens seit Montagabend im Universitätsklinikum betreut, sagte eine Sprecherin des UKM auf dpa-Anfrage. „Der Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich um eine Vergiftung mit Knollenblätterpilzen.“ Zuvor hatte der WDR über den Fall berichtet. In Essen werden derzeit drei Kinder und ein Erwachsener nach Knollenblätterpilz-Verzehr behandelt.
Zum Fall der Patientin in Münster hieß es am Freitag, ihr Zustand sei „ernst, aber stabil.“ Man warte auf eine passende Spenderleber. Das Transplantationszentrum der UKM habe die Frau bei Eurotransplant als High-Urgency-Fall gelistet. In solchen extrem eiligen Fällen wird im europäischen Raum mit oberster Priorität nach geeigneten Organen gesucht.
In Essen sind zwei Lebertransplantationen erfolgt
In Essen haben zwei der vier Patienten – ein Kind und der Erwachsene – in der chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums eine Spenderleber erhalten. Nach der Transplantation hatte die Klinik am Donnerstag mitgeteilt, dass der Gesundheitszustand in beiden Fällen aber weiterhin kritisch sei. Auch über die Aussicht auf eine Genesung lasse sich keine zuverlässige Prognose stellen. Zwei der Kinder warten demnach weiterhin auf eine Spenderleber. Das sei auch weiterhin der aktuelle Stand, hieß es am Freitag.
Die drei Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahren waren laut Uniklinikum in der Nacht zu Dienstag in lebensbedrohlichem Zustand in die Kinderklinik aufgenommen worden. Die Kinder stammen nicht aus Nordrhein-Westfalen, zwei kommen aus dem Saarland. Bei dem erwachsenen Patienten, der ebenfalls mit akutem Leberversagen aufgenommen worden war, handelt es sich um den Vater eines der drei Kinder.