Historischer Erfolg: Leonie Fiebich und Nyara Sabally auf dem Basketball-Olymp

Leonie Fiebich und Nyara Sabally gewinnen mit den New York Liberty die WNBA-Meisterschaft. Die beiden Basketball-Nationalspielerinnen feiern nach der Olympia-Premiere den nächsten großen Erfolg.

Schon kurz vor der Schlusssirene des entscheidenden fünften Final-Spiels fielen sich Leonie Fiebich und Nyara Sabally in die Arme und feierten ihren historischen Triumph. Das deutsche Duo sicherte sich erstmals den Titel in der besten Frauen-Basktballliga der Welt und hatte großen Anteil am WNBA-Premierentitel ihrer New York Liberty. 

„Als Dirk Nowitzki die Meisterschaft gewonnen hat, sang er wirklich schlecht „We are Championships“. Das werden wir nicht tun“, sagte Fiebich lachend nach dem entscheidenden 67:62 (27:34, 60:60) nach Verlängerung vor heimischer Kulisse gegen die Minnesota Lynx.

Im sechsten Anlauf beendeten die Liberty ihren Finalfluch und gewannen zum ersten Mal die Meisterschaft der nordamerikanischen Frauenliga, das fünfte und letzte Final-Spiel war an Dramatik kaum zu überbieten. Und mittendrin Fiebich und Sabally.

Fiebich eröffnete die Verlängerung mit einem erfolgreichen Dreier, in den Schlusssekunden klaute sie Minnesota beim Einwurf den Ball und sicherte so den Sieg. Sabally erzielte nach einem Ballgewinn den zweiten New Yorker Korb in der Verlängerung und blockte beim Stand von 65:62 einen Wurf Minnesotas. 

Sabally war auch am New Yorker Comeback maßgeblich beteiligt. Die 24-Jährige sorgte in der 27. Minute für die erste Führung der Liberty, nachdem die Gastgeberinnen in der ersten Hälfte mit bis zu zwölf Zählern Differenz zurückgelegen waren, neun Punkte erzielte Sabally in den letzten dreieinhalb Minuten des dritten Viertels.

Satou Sabally stolz auf ihre kleine Schwester 

Eine erste Gratulantin zur Meisterschaft war Nyaras Schwester Satou Sabally, die die Partie vor Ort verfolgte und in der WNBA für die Dallas Wings spielt. „Die ganz Arena skandiert Sabally. So stolz auf meine kleine Schwester, sie hat so viel durchgemacht und verdient die Welt“, schrieb Satou Sabally während der Partie auf X.

Satou Sabally (26) schnitt die schweren Verletzungen ihrer jüngeren Schwester an. Zweimal hatte sich Nyara Sabally (24) das Kreuzband gerissen, aufgrund dessen begann sie ihre Profikarriere in New York mit einem Jahr Verspätung. Nun saß sie nach dem Ende der Finals auf dem Podium der Pressekonferenz, mit Champagnerflaschen auf dem Tisch. 

„Dieser Meisterschaftsring ist für meine ganze Familie, vor allem für Satou. Sie war immer an meiner Seite, während meiner Höhen und Tiefen – und ich hatte eine Menge Tiefen“, sagte Sabally voller Emotionen.

Leonie Fiebich krönt grandioses Jahr

Sabally absolvierte im entscheidenden Meisterschaftsspiel eine ihrer besten Partien der Saison, wie Fiebich erzielte sie insgesamt 13 Punkte und sieben Rebounds. Fiebich krönte mit der Meisterschaft ein auch individuell grandioses Jahr: Im April wurde sie zum zweiten Mal nacheinander zur besten Spielerin der spanischen Liga gekürt. 

Mit der deutschen Nationalmannschaft schaffte sie es – zusammen mit Nyara Sabally – bei der Olympia-Premiere ins Viertelfinale. Und in ihrer ersten Saison in der WNBA etablierte sich die 24-Jährige im Saisonverlauf in der Startformation der Liberty und stellte einige Rookie-Rekorde auf.

„Um ehrlich zu sein, kann ich gar nicht realisieren, was in den letzten Monaten alles passiert ist“, sagte Fiebich. „Wir hatten große Ziele: mit der Nationalmannschaft und den Liberty. Ich bin einfach stolz, diese Ziele erreicht zu haben.“

Das Ziel der Meisterschaft gelang den Liberty auch dank Fiebich: Im zweiten Endspiel traf sie den entscheidenden Dreier, im Schnitt erzielte Fiebich in den Finals 13,0 Punkte, 5,0 Rebounds, 3,0 Assists, was für ihre Vielseitigkeit spricht. „Sie ist wahrscheinlich die beste Werferin unseres Teams. Und in der Verteidigung kann sie eine Gegenspielerin über das gesamte Feld aufnehmen. Und es scheint, als würde sie nicht mal ins Schwitzen kommen“, adelte Liberty-Starspielerin Sabrina Ionescu ihre Mitspielerin vor der Endspielserie.