Wichtiger Appell: Liam Paynes Mentor Robbie Williams spricht sich für mehr Rücksicht und Mitgefühl im Netz aus.
Robbie Williams (50) trauert um seinen ehemaligen Schützling Liam Payne (1993 – 2024). Angesichts dessen frühen Todes mahnt der Popstar zu mehr Rücksicht im Internet und einem anderen, bewussteren Umgang mit den Medien und den Schicksalen berühmter Persönlichkeiten.
Der ehemalige One-Direction-Star Liam Payne war vergangene Woche in Buenos Aires ums Leben gekommen, als er vom Balkon seines Hotelzimmers im dritten Stock hinunterstürzte. Seitdem er von Paynes Tod erfahren habe, fühle er „Schock, Trauer und Verwirrung“, schreibt Robbie Williams in einem langen Post bei Instagram.
„Es war logisch ihm die Hand zu reichen“
Er habe die Jungs durch die Castingshow „The X Factor“ kennengelernt und sie „betreut“, so Williams. „Ich verwende das Wort Mentor in Klammern, denn um ehrlich zu sein, habe ich kaum etwas getan“, erinnert er sich zurück. „Ich habe einfach nur mit ihnen rumgehangen. Sie waren alle frech und nett. Ich genoss das unbeschwerte Geplänkel.“ Es habe ihn an seine eigene Zeit mit seiner Boyband Take That erinnert. „Unsere Wege haben sich seit diesem Tag immer wieder gekreuzt.“
Dabei hätten ihn Liam Paynes Schwierigkeiten und Probleme sehr an seine eigenen erinnert. „So war es nur logisch, ihm die Hand zu reichen und ihm anzubieten, was ich konnte. Und das habe ich getan.“ In der Vergangenheit hat Robbie Williams immer offen über seine eigenen Suchtprobleme gesprochen.
Robbie Williams‘ eindringlicher Aufruf
Dann richtet er einen klaren Appell an die Öffentlichkeit: „Ich denke, in diesen Momenten lohnt es sich zu wiederholen: Wir wissen nicht, was im Leben der Menschen vor sich geht. Welchen Schmerz sie durchmachen und was sie dazu bringt, sich so zu verhalten, wie sie sich verhalten. Bevor wir ein Urteil fällen, sollten wir ein wenig nachsichtig sein.“
Bevor man etwas im Internet schreibe, sollte man darüber nachdenken, ob es das wirklich wert sei, veröffentlicht zu werden. „Du veröffentlichst deine Gedanken, so dass sie jeder lesen kann. Selbst wenn du nicht glaubst, dass Prominente und ihre Familien existieren. Sie tun es. Mit Haut und Knochen und ungeheuer sensibel.“
Anschließend teilt Williams seine eigenen Erfahrungen, die er in Paynes Alter machte: „Mit 31 hatte ich immer noch meine Dämonen. Ich wurde rückfällig. Ich hatte Schmerzen. Ich hatte Schmerzen, weil ich rückfällig wurde.“ Nach dem Tod von Heath Ledger (1979 – 2008) habe er gedacht, dass er als nächstes dran sei. „Durch die Gnade Gottes und/oder durch dummes Glück bin ich immer noch hier.“
„Wir können einfühlsamer sein“
Das Internet, die Medien und der Ruhm würden sich nicht verändern, so der 50-Jährige: „Als Einzelne haben wir jedoch die Macht, uns zu ändern. Wir können freundlicher sein. Wir können einfühlsamer sein“, schreibt er. „Selbst berühmte Fremde brauchen dein Mitgefühl.“
Warum er sich so eindringlich an die Öffentlichkeit gewandt hat, erklärte Robbie Williams anschließend im Interview mit dem Branchenportal „Deadline“: „Nichts scheint sich zu ändern, und wenn nicht ich, wer dann? Ich bin das Problem, wenn ich nichts tue. Wir sind das Problem, wenn wir es nicht tun.“ Er sei deprimiert und traurig. „Wir verarbeiten gerade einen weltweiten Schock.“
In einem weiteren Instagram-Post teilte er zudem, dass er durch seinen Appell vom Gegenteil überrascht worden sei: „Auf menschlicher Ebene war die Reaktion auf meinen Beitrag über Liam eine Erfahrung wert. Die Menschen wollen einen Ort, an dem sie online gehen können, um freundlich zu sein, um zu trauern, um Beileid zu bekunden.“ Er habe „viralen Kummer“ und „virale Freundlichkeit“ erfahren. „Das ist es, was wir wirklich wollen. Das ist das Beste in uns.“
Cheryl Cole ruft ebenfalls zu mehr Rücksicht auf
Liam Paynes Ex-Partnerin Cheryl Cole (41), die Mutter seines Sohnes Bear (7), teilte auf ihrem Instagram-Account einen ähnlichen Aufruf zu mehr Rücksicht im Internet und in den Medien. „Was meinen Geist am meisten beunruhigt, ist, dass Bear eines Tages Zugang zu den verabscheuungswürdigen Berichten und der medialen Ausbeutung haben wird, die wir in den letzten zwei Tagen zu Gesicht bekommen haben. Es bricht mir das Herz umso mehr, dass ich ihn davor in seiner Zukunft nicht beschützen kann.“
An Internet-Nutzer gerichtet schreibt sie: „Bevor du einen Kommentar hinterlässt oder ein Video machst, frage dich selbst, ob du wollen würdest, dass dein eigenes Kind oder deine Familie das liest.“