In der bayerischen Metall- und Elektroindustrie endet kommende Woche die Friedenspflicht – dann will die Gewerkschaft Druck machen. Auch die Arbeitgeber positionieren sich.
In der Tarifrunde in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie stehen die Zeichen auf Arbeitskampf. Die IG Metall bereitet Warnstreiks vor, die unmittelbar nach Ablauf der Friedenspflicht starten sollen, wie sie nun mitteilte. Diese läuft noch bis zum 28. Oktober um Mitternacht. In den ersten beiden Runden hatten sich die Tarifparteien nicht einigen können. Für die dritte Runde ist noch kein Termin bekannt, sie wird aber nicht vor Ablauf der Friedenspflicht erwartet.
Die IG Metall fordert bisher 7 Prozent Lohnerhöhung bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das Angebot der Arbeitgeber sieht in zwei Schritten mehr Geld über eine Laufzeit von 27 Monaten vor, zunächst Mitte 2025 ein Plus von 1,7 Prozent, ein Jahr später noch einmal 1,9 Prozent. Damit seien sie „noch sehr weit von unseren Forderungen entfernt“, sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Horst Ott. Jetzt werde man mit Warnstreiks den Druck erhöhen. Details sollen Anfang kommender Woche bekannt werden.
Der Arbeitgeberverband vbm kritisierte die Warnstreikpläne. „Das bringt angesichts der Struktur- und Konjunkturkrise keine Lösung“, sagte Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Streiks schadeten dem stark exportorientierten Standort Bayern, den Unternehmen und damit letztlich den Beschäftigten. Man stehe kurz vor der dritten Verhandlungsrunde, die Eskalation durch Warnstreiks sei daher „völlig unangebracht“.