Oberösterreich: Tesla im Traunsee versenkt – Fahrer von Autopilot völlig überrascht

Im oberösterreichischen Gmunden kam es zu einem Unfall mit einem Tesla – und das Auto landete samt Fahrer im See. Die Schuld gibt dieser dem Assistenzsystem des Wagens.

Auch wenn Elon Musk mehrfach erklärte, dass ein Tesla theoretisch gut genug schwimme, „um ihn für kurze Zeit in ein Boot zu verwandeln“, hatte der Fahrer des kürzlich versenkten Elektroautos im oberösterreichischen Gmunden sicherlich anderes im Sinn, als diese Aussage auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Wie die Landespolizeidirektion Oberösterreich schreibt, kam es am 21. Oktober gegen 13.20 Uhr zu einem durchaus seltsamen Unfall.

Tesla bremste und gab dann wieder Gas

Demnach sei ein 45-jähriger Tscheche mit seinem Auto im Traunsee gelandet, weil ihn die Reaktion seines Autos auf ein „nicht auf der Fahrbahn vorhandenes Hindernis“ überrascht habe. Der Fahrer gab an, dass sein Tesla bei aktivem Autopiloten zunächst aus unerklärlichen Gründen eine Vollbremsung eingeleitet habe. Danach, so der Fahrer, habe das Auto wieder beschleunigt. Beides sei ohne erkennbaren Grund passiert, heißt es.

Durch die starke Beschleunigung des Wagens habe sich der Fahrer dann so sehr erschrocken, dass er das Lenkrad verriss. Das Problem: Fährt man, wie er in diesem Fall, die Traunstein Straße in südlicher Richtung, befindet sich auf der rechten Seite das Ufer des Traunsees. Und genau da landete der Mann nach seiner Kurzschlusshandlung. 

Elon Musk Autopilot Tesla 1545

Die gute Nachricht: Der Fahrer konnte sich selbstständig aus dem Auto befreien. Anschließend barg die Feuerwehr das Fahrzeug aus fünf Metern Tiefe. Vorteil Elektrofahrzeug: „Eine Umweltbeeinträchtigung bestand zu keinem Zeitpunkt“, meldete die Polizei anschließend.

Problemkind Autopilot

Der Tesla ist nun Teil weiterer Untersuchungen zum genauen Hergang des Falls. Der Autopilot ist immer wieder Thema bei Behörden weltweit. In den USA, wo die Software weitaus größere Freiheiten hat als in der EU, kommt es im Zusammenhang mit ihr immer wieder zu größeren Unfällen, teilweise mit Todesfolge. 

Erst kürzlich wurde bekannt, dass die US-Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit NHTSA vier Unfälle untersucht, die sich bei aktivem Autopilot und schlechten Sichtverhältnissen ereigneten. Die Experten gehen demnach Frage nach, ob das System die schlechten Sichtverhältnisse erkannte und angemessen darauf reagierte.

Tesla, 19.45

Anders als Systeme von Konkurrenten verzichtet Tesla bewusst auf teurere Sensor-Technik wie Laser-Radare. Die Autos setzen alleine auf ihre Kameras, was nach Ansicht von Elon Musk vollkommen ausreiche, damit ein Fahrzeug ohne manuellen Eingriff sicher durch den Straßenverkehr manövrieren kann. 

Mehr noch: Vor wenigen Wochen kündigte Tesla an, ab 2026 selbstfahrende Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale auf den Markt zu bringen – die Technik soll sich dafür nicht großartig ändern.