Marvin Ducksch von Werder Bremen will wieder für die deutsche Nationalmannschaft spielen. Im Alter von 30 Jahren hat er dafür beim nächsten Bundesliga-Gegner ein gutes Beispiel.
Die Fußballprofis Marvin Ducksch und Robert Andrich werden sich an diesem Samstag beim Bundesliga-Spiel zwischen Werder Bremen und Bayer Leverkusen nicht zum ersten Mal in ihrer Karriere begegnen. Diese Premiere gab es schon vor mehr als sieben Jahren in den Niederungen der 3. Liga: Holstein Kiel mit dem Stürmer Ducksch schlug damals den SV Wehen Wiesbaden mit dem Mittelfeldspieler Andrich mit 3:0. Und alles, was seitdem passiert ist, hätte an diesem 5. April 2017 wohl niemand für möglich gehalten.
Im reifen Fußballer-Alter von 30 Jahren ist aus dem langjährigen Drittliga-Profi Andrich noch einmal ein Nationalspieler, deutscher Meister und Champions-League-Teilnehmer geworden. Der Leverkusener und nächste Werder-Gegner (Samstag, 18.30 Uhr/Sky) ist damit ein naheliegendes Vorbild für Ducksch, seine Träume und hohen Ziele nicht zu früh aufzugeben.
Beide sind gleich alt und ähnlich spät durchgestartet in ihren Karrieren. Und nun sagte auch Ducksch vor dem Heimspiel gegen Bayer 04, dass er nach seinem Länderspiel-Debüt im vergangenen November gern wieder in die deutsche Nationalmannschaft zurückkehren möchte.
„Mein Ziel ist es, in den nächsten Länderspiel-Phasen noch einmal dabei zu sein“, sagte der Werder-Stürmer. „Man sieht ja weiterhin, dass der Bundestrainer Leistung immer honoriert – gerade erst wieder bei Tim Kleindienst.“ Natürlich werde das „schwierig bei der Konkurrenz – doch im Fußball kann ja immer alles passieren. Wenn sich eine Tür öffnen sollte, will ich da erneut durchgehen.“ So, wie Andrich das auch getan hat.
Lob von Füllkrug
Zuspruch erhielt Ducksch von seinem ehemaligen Sturmpartner Niclas Füllkrug, der in Bremen ebenfalls sehr spät noch einmal zum Nationalspieler aufgestiegen und nach je einer WM- und EM-Teilnahme mittlerweile bei West Ham United in der englischen Premier League gelandet ist. „Er ist natürlich ein spezieller Typ. Einer, der polarisiert“, sagte Füllkrug in dem Podcast „Eingedeicht“. Aber „du kannst dich bei ihm immer auf eine gewisse Scorer-Zahl verlassen. Das nötigt mir Respekt ab.“
Beim 4:2-Sieg in Wolfsburg erzielte Ducksch am vergangenen Sonntag sein 47. Tor im 106. Pflichtspiel für Werder. Trotz dieser Quote hat er in Bremen aber nie die Popularität von Füllkrug erreicht. Seine Körpersprache, die Wechselgerüchte – daran reiben sich viele Werder-Fans. Ducksch war schon in Saudi-Arabien, der Türkei und zuletzt auch in den USA im Gespräch.
In dem „Kicker“-Interview hat sich der Angreifer nun aber noch einmal klar zu Werder bekannt. „Aktuell gibt es gar keine Gedanken in irgendeine andere Richtung“, sagte Ducksch. Ihm sei „wirklich bewusst, dass bei Werder wieder etwas entsteht. Für mich war es ein Signal, dass mit Mitchell Weiser der Vertrag des vielleicht wichtigsten Spielers verlängert wurde, dass auch sonst das große Gerüst zusammengeblieben ist. Ich dachte mir: Vielleicht geht es doch in die Richtung, wo wir alle hindenken – weiter nach oben.“