Cem Özdemir will Ministerpräsident werden, die CDU hat nun einen Gegner. Bereits am Tag der Verkündung greifen die Christdemokraten an: Die Ampel wolle einen gescheiterten Minister „weg versorgen“.
Auch wenn die CDU mit den Grünen noch bis zur Landtagswahl regieren muss, greift sie Cem Özdemir als künftigen Spitzenkandidaten bereits scharf an: „Nach der Berliner SPD-Ampelministerin Faeser in Hessen versucht die Berliner-Ampel jetzt ihre zweite Fachkraft in die Landespolitik weg zu versorgen“, erklärte Landesgeneralsekretärin Nina Warken nach der Verkündung der Spitzenkandidatur Özdemirs. „Das B in Baden-Württemberg steht aber definitiv nicht für Plan B. Unser Land ist zu schade als Alternative für die gescheiterten Außenminister-Karrieresehnsüchte des Herrn Özdemir.“ Die CDU-Generalsekretärin warf Özdemir zudem „Dauer-Moralisiererei“ und Verbotspolitik vor. CDU-Chef Manuel Hagel äußerte sich nicht öffentlich zu Özdemirs Kandidatur.
Warken kritisierte, dass Özdemir sich nun endlich durchgerungen habe zur Spitzenkandidatur, weil bei ihm vermutlich die „pure Angst“ um sich greife, dass aus seinen Traumvorstellungen, Bundesminister zu bleiben, nichts mehr werde. „Damit lösen die Grünen nun einen sehr frühen Start des Landtagswahlkampfes aus“, so Warken. Die Christdemokraten hätten vor, bis zum Ende der Legislatur weiter stabil und verlässlich mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zu regieren. Ob das mit einem Dauerwahlkampf in Stuttgart und dem „Weiterwursteln“ der Ampel-Politik gelinge, müssten die Grünen selbst entscheiden.