Kurioses: Von Millionenklagen, Boxern und einem Ananas-Desaster: Fünf absurde Fakten rund um den Burger

Der Hamburger kommt aus Hamburg. Oder den USA. Oder, oder, oder. Man weiß es nicht so genau. Was man weiß: Der Burger gehört zu den beliebtesten Gerichten der Welt. Fünf kuriose Fakten.

Eine Welt ohne Hamburger ist kaum noch vorstellbar. Er ist Teil der Popkultur geworden und hat sich vom Billo-Snack zu einem der beliebtesten Gerichte der Welt gemausert. Welcher Pionier der Küchenkunst die Lorbeeren für diesen kulinarischen Coup allerdings einheimsen kann, darüber wird nach wie vor gestritten. Thesen dazu, wer das Gericht erfunden hat, gibt’s viele. Ob sich der Hamburger aus der schönen gleichnamigen deutschen Hansestadt auf den Weg nach Übersee gemacht hat oder doch erst in den USA entwickelt wurde oder ob in Wahrheit vielleicht jemand ganz anderes seine Finger im Spiel hatte – bis dato kann man es nicht hundertprozentig sagen. 

Unbestritten aber ist, dass der Hamburger seinen Siegeszug Ende der 40er-Jahre in einem Schnellrestaurant ins Los Angeles begann. Die Grundlage war die Systemgastronomie von McDonald’s, die den Hamburger zu ihrem Kernprodukt machte. Fünf absurde Burger-Fakten aus den Hinterzimmern des Internetarchivs gekramt.STERN PAID 25_21 5 Grill-Rezepte 15.45

Fakt 1: Das Ananas-Gate

In den 60ern hatte McDonald’s ein Problem. In der Fastenzeit brach der Burgerabsatz so stark ein, dass sich die Fastfood-Kette etwas einfallen lassen musste. So entstand der erste Prototyp eines Veggie-Burgers. Er floppte grandios. Nur sechs der „Hula“-Burger sollen damals über den Tresen gegangen sein. Er traf den Geschmack der Kunden einfach nicht, er war wohl zu extravagant. Es handelte sich um eine, im wahrsten Sinne des Wortes, abgespeckte Variante eines Toast Hawaiis. Ins Brötchen wurde lediglich ein gegrillter Ananasring gelegt, darauf eine Scheibe Käse.

Fakt 2: Durchgeboxt

Und dann gibt es diese Story über den Boxer Cassius Clay. Der hatte sich 1960 gerade die Olympia-Goldmedaille im Boxen geholt. Mit der Medaille soll er der Legende nach in ein Fastfood-Restaurant spaziert sein, diese auffällig unauffällig auf dem Tresen platziert haben, um dann einen Burger zu bestellen. Dort habe er gesagt bekommen: „We still don’t serve n******.“ (in der freundlicheren Übersetzung etwa: „Wir bedienen noch immer keine Schwarzen“, wobei das Wort serve auch für servieren steht). Cassius Clay soll daraufhin, auch für seine verbale Schlagfertigkeit war er berühmt-berüchtigt, der rassistischen Aussage gekontert haben: „Das ist in Ordnung, ich esse sie nicht.“ Cassius Clay nannte sich später Muhammed Ali. Der inzwischen verstorbene US-Amerikaner gilt als der größte Boxer aller Zeiten und ist der einzige, der den Weltmeistertitel dreimal holen konnte.Gerichte mit Geschichte_18.27

Fakt 3: Das bisschen Käse

In den USA bekam es die Billigburgerkette McDonald’s vor einigen Jahren mit resoluten Stammkunden zu tun. Es begann mit einer Scheibe Käse und endete mit einer Klage. Die beiden Kunden kamen regelmäßig in das Schnellrestaurant in Florida, aßen dort am liebsten den Quarter Pounder, der in etwa das ist, was in Deutschland als Royal TS verkauft wird. Nur den Käse darauf mochten sie nicht und ließen ihn vom Personal herunternehmen. Das Problem: Obwohl sie den Burger ohne Käse bestellten, änderte sich an dem Preis nichts. Das ärgerte die Pfennigfuchser so sehr, dass sie 2018 Klage gegen die Fastfood-Kette einreichten. Sie forderten sage und schreibe fünf Millionen Dollar. Der „Miami Herald“ zitierte damals aus der Anklageschrift, die Kunden seien „gezwungen, für zwei Scheiben Käse zu zahlen, die sie nicht wollen, bestellen oder erhalten, um ihr begehrtes Produkt zu erwerben“.

Fakt 4: Der „Oprah-Effekt“

Oprah Winfrey ist ein Superstar des US-Fernsehens. Sie hatte mit ihrer Show immensen Einfluss auf die Popkultur des Landes. Bücher, die sie empfahl, wurden Bestseller, Dinge, die sie verurteilte, fassten die Amerikaner nicht mehr mit der Beißzange an. Dieses Phänomen wurde als „Oprah-Effekt“ bekannt. Ihre Macht war so groß, dass sie 1996 mit einem kleinen Burger-Kommentar texanische Viehzüchter so gegen sich aufbrachte, dass diese Winfrey auf mehr als zehn Millionen Dollar verklagten. Nach einem Beitrag zur Rindfleischindustrie hat Winfrey gesagt, nie wieder einen Burger essen zu wollen. Daraufhin brachen die Preise für Rindfleisch ein. 2002, nach Jahren der juristischen Auseinandersetzungen, wies ein Richter die Klage schließlich ab. Und Winfreys Rindfleisch-Skandal war gegessen.

Fakt 5: Luxus-Burger

Burger gibt’s schon lange nicht mehr nur im Fastfood-Restaurant. Hamburger mit allerlei Extravaganzen liegen schon eine Weile im Trend. Vor allem in urbanen Gegenden ploppten die Burger-Restaurants in den vergangenen Jahren geradezu aus dem Boden. Selbst in den nobelsten Lokalen sind Burger-Varianten inzwischen nicht mehr verpönt, sondern gar en vogue. So wundert es nicht, dass neben den günstigen Burger-Angeboten mittlerweile auch Luxus-Varianten feilgeboten werden. Dafür werden dann schon mal größere Summen fällig. Den derzeit wohl teuersten Burger der Welt gibt’s in Las Vegas im berühmten Mandalay Bay Hotel und ist eine Kreation von Koch Hubert Keller. Für den Fleur Burger 5000 müssen Hungrige umgerechnet mehr als 4600 Euro hinblättern. Dafür gibt’s Wagyu-Rindfleisch, Trüffel und Foie gras.