VW drängt auf Einsparungen. Laut dem Betriebsrat könnten mehrere Werke in Deutschland geschlossen werden. Niedersachsens Wirtschaftsminister warnt vor diesem Schritt – aus mehreren Gründen.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies warnt das VW-Management vor dem Abbau von Zehntausenden Arbeitsplätzen und möglichen Werksschließungen. „Mit jedem Standort gingen Kapazität und vor allem aber Know-how verloren – und das unwiederbringlich“, sagte der SPD-Politiker in einer Mitteilung. „Es bleibt bei unserer Erwartungshaltung: Erhalt aller Standorte und die Vermeidung von betriebsbedingten Kündigungen.“
Das Land ist mit 20 Prozent der Stimmrechte an VW beteiligt, Stephan Weil (SPD) und Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) sitzen bei VW im Aufsichtsrat. Betriebsratschefin Daniela Cavallo hatte berichtet, der Konzern wolle in Deutschland mindestens drei seiner zehn Werke schließen und zehntausende Arbeitsplätze abbauen. Sechs VW-Standorte liegen in Niedersachsen, darunter das Stammwerk in Wolfsburg mit mehr als 60.000 Mitarbeitern. VW selbst wollte die Angaben zunächst nicht bestätigen.
Lies nannte die Lage bei Volkswagen und für die gesamte Automobilindustrie „extrem herausfordernd“. Die öffentliche Debatte löse Verunsicherung unter den Beschäftigten an den VW-Standorten aus. „Das trifft damit jetzt diejenigen, die am wenigsten für die aktuelle Lage können. Management und Betriebsrat müssen sich jetzt sehr rasch zusammensetzen und gemeinsam Lösungen erarbeiten“, forderte Lies in der Mitteilung.