Metall- und Elektroindustrie: Hunderte Metaller im Norden im Warnstreik

Kurz nach Mitternacht haben die Warnstreiks in der deutschen Metall- und Elektroindustrie begonnen. Auch im Norden wurde die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft ist zufrieden.

Mit Protestaktionen in der Nachtschicht hat die IG Metall erste Warnstreiks in der deutschen Metall- und Elektroindustrie gestartet. Auch im Norden haben sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehrerer Industriebetriebe beteiligt. „Starker Auftakt der Warnstreiks in der Nacht: In 17 Betrieben an der Küste haben ganze Nachtschichten die Arbeit niedergelegt. Insgesamt beteiligten sich 1850 Kolleginnen und Kollegen“, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft IG Metall Küste. 

Mitarbeiter seien beispielsweise bei Airbus, dem Aluminiumhersteller Speira und anderen Industrieunternehmen im Norden für einige Stunden in den Ausstand getreten. Im Laufe des Tages soll auch in Kiel, Neumünster und der Wesermarsch gestreikt werden. 

Am Vormittag, mit Start 9.00 Uhr, sind zudem Demonstrationen und eine Kundgebung zur dritten regionalen Verhandlungsrunde des Bezirkes Küste in Kiel geplant. Über den Tag erwartet die Gewerkschaft mehrere Tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer. 

Hintergrund der Warnstreiks sind die laufenden Tarifverhandlungen mit den Metallarbeitgebern. Die Gewerkschaft fordert in den Verhandlungen 7 Prozent mehr Geld innerhalb eines Jahres, während die Metallarbeitgeber 3,6 Prozent in einem Zeitraum von 27 Monaten anboten. Die erste Stufe von 1,7 Prozent soll im Juli 2025 greifen. Die Unternehmen verweisen auf schwache Produktion und fehlende Aufträge.

Nordmetall-Verhandlungsführerin Lena Ströbele forderte die Gewerkschaft zu einem zügigen Abschluss auf. Eine bessere wirtschaftliche Lage könne nicht „herbei gestreikt“ werden. Arbeitgeber wie Gewerkschaften hätten eine Verantwortung, für alle Beteiligten eine faire Lösung mit langer Planungssicherheit zu schaffen.