Sharmahd-Hinrichtung: Auswärtiges Amt bestellt iranischen Geschäftsträger ein

Nach der Hinrichtung des im Iran inhaftierten Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd hat das Auswärtige Amt den iranischen Geschäftsträger in Berlin einbestellt. „Wir haben unseren scharfen Protest gegen das Vorgehen des iranischen Regimes übermittelt und behalten uns weitere Maßnahmen vor“, erklärte das Außenministerium am Dienstag im Online-Dienst X. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) habe zudem den deutschen Botschafter in Teheran zu Konsultationen nach Berlin zurückberufen.

Der deutsche Botschafter in Teheran, Markus Potzel, sei parallel zur Einbestellung des iranischen Geschäftsträgers beim iranischen Außenminister vorstellig geworden, erklärte das Außenamt weiter. Er habe dabei „auf das Schärfste gegen die Ermordung Jamshid Sharmahds protestiert“.

Die iranische Justiz hatte am Montag erklärt, das Todesurteil gegen Sharmahd sei „nach Durchlaufen des gerichtlichen Verfahrens und der endgültigen Genehmigung der Gerichtsentscheidung durch den Obersten Gerichtshof“ vollstreckt worden. Sharmahd war im August 2020 von iranischen Behörden festgenommen worden. Nach Angaben seiner Familie wurde der Oppositionelle, der zuletzt in den USA lebte, bei einem Zwischenstopp in Dubai vom iranischen Geheimdienst in den Iran verschleppt. Im Februar 2023 wurde er zum Tode verurteilt.