Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie im Norden stecken fest. Mit weiteren Warnstreiks verleiht die IG Metall ihren Forderungen Nachdruck.
Mit einer Ausweitung der Warnstreiks hat die IG Metall Küste den Druck auf die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen der Metall– und Elektroindustrie im Norden erhöht. Einen Tag nach der ergebnislos gebliebenen dritten Verhandlungsrunde in Kiel hätten 14.600 Beschäftigte in 44 Betrieben in Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Nordwestniedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern vorübergehend die Arbeit niedergelegt, teilte die Gewerkschaft mit. Weitere Warnstreiks seien auch in der Nacht zum Donnerstag geplant.
Schwerpunkt des Arbeitskampfes am Mittwoch seien die großen Hansestädte gewesen – mit Warnstreiks etwa bei Mercedes in Bremen und Airbus in Hamburg. Größere Aktionen gab es den Angaben zufolge in Niedersachsen unter anderem bei der Meyer Werft in Papenburg und Thyssenkrupp Marine Systems in Emden, in Mecklenburg-Vorpommern bei Fertigungstechnik Nord in Gadebusch und Brüggen Fahrzeugwerk in Lübtheen sowie in Schleswig-Holstein bei Fette und Körber in Schwarzenbek und Atlas Elektronik in Wedel.
IG Metall will sieben Prozent – Arbeitgeber verweisen auf wirtschaftliche Lage
„Was die Arbeitgeber bisher vorgelegt haben, reicht für eine Lösung des Tarifkonfliktes nicht“, sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, und kündigte an: „In der nächsten Woche werden wir die Proteste ausweiten.“ Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Geld auf 12 Monate sowie 170 Euro mehr für Auszubildende.
Die Arbeitgeber hatten zuletzt eine Erhöhung ab Juli 2025 um 1,7 Prozent angeboten und eine weitere ab Juli 2026 um 1,9 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 27 Monaten. Nach der ergebnislosen Verhandlungsrunde vom Dienstag hatte die Verhandlungsführerin des Arbeitgeberverbandes Nordmetall, Lena Ströbele, eine Lösung am Verhandlungstisch angemahnt – und „nicht auf der Straße“.
Die Arbeitgeber hätten bei den Gesprächen auf die aktuelle wirtschaftliche Situation hingewiesen. Zu klären sei daher: „Was ist vor dem Hintergrund angemessen und machbar für die Betriebe“, sagte sie.