Was Einsamkeit bedeutet, weiß Lisa Paus sehr genau. Der Partner der Familienministerin starb vor fast zehn Jahren an Krebs.
Das Gefühl von Einsamkeit bedeutet nach Ansicht von Familienministerin Lisa Paus (56) nicht zwingend, dass man auch alleine ist. „Ein voller Terminkalender schützt nicht davor, einsam zu sein“, sagte die Grünen-Politikerin in einem Interview des Magazins „Spiegel“. Darin spricht sie unter anderem über die Zeit nach dem Tod ihres Lebensgefährten. Als Politikerin sei sie zwar „ständig unter Leuten und auf vielen Empfängen“. „Aber gerade bei Einsamkeit spielt die Qualität von Beziehungen eine wesentliche Rolle“, erklärte sie. Diese Erfahrung versuche sie auch jungen Abgeordneten mitzugeben.
Paus Partner war im Jahr 2013 an Krebs gestorben. Nach dessen Tod sei sie sich der Verantwortung gegenüber ihres gemeinsamen Kindes bewusst gewesen, dass das Familienleben stabil weitergehe. Sie habe sich unter anderem an eine Beratungsstelle für Angehörige von sterbenden Menschen gewandt, erzählt Paus. „Ich habe dann für mich festgestellt, dass ich zu Hause nicht allein sein wollte. Deshalb habe ich eine Alleinerziehenden-WG gegründet.“
Einsamkeit sei für sie „eine Lücke zwischen dem, was ich oder wie ich gerade lebe, und dem, was ich spüre, was ich eigentlich an Bedürfnissen habe“, so Paus. „Diese schmerzliche Lücke zu spüren, das ist erst mal ein gesundes Empfinden. Das Schwierige besteht dann darin, aktiv zu werden, zu schaffen, das anzugehen.“