Geschichte: Hochkarätige Exponate bei Marc Aurel-Ausstellung in Trier

In knapp einem Jahr beginnt die Landesausstellung über den römischen Kaiser Marc Aurel in Trier. Einmalig soll sie werden. Was ist über die Exponate bereits bekannt?

Die große rheinland-pfälzische Landesausstellung über den römischen Kaiser Marc Aurel in knapp einem Jahr in Trier wird mit international hochkarätigen Exponaten aufwarten. „Es wird ein großer Wurf werden“, sagte der Direktor des Rheinischen Landesmuseums Trier, Marcus Reuter, am Montag in Trier. Für die allermeisten angefragten Leihgaben gebe es Zusagen. Unter den Leihgebern seien große Namen wie das British Museum, die Vatikanischen Museen, die Kapitolinischen Museen und der Louvre.

Insgesamt rund 400 Exponate aus eigenen Sammlungen und von 85 Leihgebern aus Europa sollen in der Sonderschau „Marc Aurel“ vom 15. Juni bis 23. November 2025 zu sehen sein. Standorte sind das Rheinische Landesmuseum Trier und das Stadtmuseum Simeonstift Trier. Es handele sich um die erste umfassende Ausstellung über den Kaiser, Feldherrn und Philosophen Marc Aurel, die es gebe, teilte das Ministerium des Inneren dazu mit.

Innenminister Michael Ebling (SPD) sagte, Besucher könnten sich unter anderem auf eine Marmor-Büste aus den Vatikanischen Museen freuen, die Lucius Verus, den Adoptivbruder von Aurel, zeige. Dass das Museum erneut eine Leihgabe nach Trier sende, unterstreiche das „hohe Ansehen“ des Rheinischen Landesmuseums in der Fachwelt, sagte Ebling.

Der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) kündigte als besonderes Exponat im Stadtmuseum eine persönliche Ausgabe von Aurels Werk „Selbstbetrachtungen“ des früheren Bundeskanzlers Helmut Schmidt (SPD) an. Schmidt habe das Buch als Geschenk zu seiner Konfirmation bekommen und es ein Leben lang in Ehren gehalten, so Leibe. Aurel (121 bis 180 n. Chr.) gilt als letzter wichtiger Vertreter der jüngeren Stoa.

Die Vorbereitungen für die Ausstellung liefen auf Hochtouren. „Wir liegen gut im Zeitplan“, sagte Reuter. Das Budget der Ausstellung beträgt rund 5,3 Millionen Euro. Erwartet werden zahlreiche Gäste aus Deutschland und Europa.

Trier sei eine Stadt, in der das antike Erbe heute noch so authentisch zu erleben sei wie an kaum einem anderen Ort in Deutschland, teilte das Innenministerium mit. Nicht zuletzt durch große Römer-Ausstellungen wie „Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann“ (2016) oder „Der Untergang des Römischen Reiches“ (2022) habe sich Trier mit seinem römischen Welterbe einen Ruf als Zentrum der Antike erarbeitet.

Trier gilt als älteste Stadt Deutschlands und war einst größte Römermetropole nördlich der Alpen. Zu Aurel hat die Stadt eine besondere Verbindung: Unter seiner Herrschaft entstand das berühmte römische Stadttor Porta Nigra.