Kindesmissbrauch: Ihr Vater misshandelte Sara zu Tode – Chats enthüllen neue, grausame Details

Im Prozess um die tödliche Misshandlung der zehnjährigen Sara Sharif kommt nun ans Licht, was das zehnjährige Mädchen vor dem Tod erleiden musste.

Es war ihr eigener Vater, der die zehnjährige Sara so schwer misshandelt haben soll, dass sie 2023 schließlich an den Folgen der Verletzungen starb. Chatnachrichten von Saras Stiefmutter Beinash Batool und Aussagen von Nachbarn zeichnen ein drastisches Bild der schweren Misshandlungen.

Urfan Sharif habe seine Tochter so zusammengeschlagen, dass sie „buchstäblich grün und blau“ sei, schrieb Batool ihrer Schwester im Mai 2021 in einer Whatsapp-Nachricht, die der Staatsanwaltschaft vorliege, so die BBC. Die Zehnjährige sei morgens in der Küche in Ohnmacht gefallen. Ihr Vater habe sie zudem gezwungen, die ganze Nacht Sit-Ups zu machen. 

Nachbarn berichten von „Schlaggeräuschen und herzzerreißenden Kinderschreien“

In einer anderen Nachricht, aus dem Sommer 2022, schreibt Batool, dass sie nicht wisse, wie sie Saras Wunden noch verbergen solle. Sie könne sie so nicht in die Schule schicken.

Im Januar 2023, sieben Monate vor ihrem Tod, habe Sara begonnen, einen Hijab zu tragen, so Staatsanwalt Emlyn Jones KC während des Prozesses am Zentralen Strafgerichtshof in London. Vermutlich habe sie auf diese Weise ihre Gesichts- und Kopfverletzungen zu verbergen versucht. Wenige Monate später sei das Mädchen aus der Schule genommen worden, angeblich, um zu Hause unterrichtet zu werden.

STERN RTL Misshandlung Tochter 13.52

Nachbarn, die nach der Ermordung des Mädchens befragt worden seien, berichteten von „Schlaggeräuschen und herzzerreißenden Kinderschreien“, so Emlyn Jones KC. 
Auf dem Grundstück der Familie sei ein blutbeschmierter Cricketschläger, eine Metallstange und Plastiktüten mit Paketband gefunden worden. Mehr als zwei Jahre lang sei Sara schwer misshandelt worden. Ergebnis der rechtsmedizinischen Untersuchung: Elf Frakturen an der Wirbelsäule, Verbrennungen am Gesäß, sechs „wahrscheinlich menschliche Bisswunden“ und Anzeichen einer traumatischen Hirnverletzung.

Sara Sharif musste sterben, weil sie „ungezogen“ gewesen sei

Saras Vater, Urfan Sharif, 42, seine Lebensgefährtin Beinash Batool, 30, und Saras Onkel, Faisal Malik, 29, sind wegen Mordes angeklagt. Am Tag nach Saras Tod reisten die drei in die pakistanische Hauptstadt Islamabad. Von dort kontaktierte Saras Vater die englische Polizei und gestand die Tötung seiner Tochter. Sara sei „ungezogen“ gewesen, habe Sharif in dem Telefonat gesagt, so die Anklage. In einem Brief, den die Polizei in der Nähe von Saras Leiche in ihrem Elternhaus fand, schrieb er: „Es war nicht meine Absicht, sie zu töten, aber ich habe die Kontrolle verloren.“

Aufnahmen der Bodycams von Polizisten zeigen die Verhaftung der Angeklagten noch im Flugzeug nach der Landung in London. Batool sagt darin zu den Beamten: „Ich denke, Sie suchen nach uns.“ Augenscheinlich ungerührt nehmen Batool, Sharif und Malik die von den Polizisten verlesenen Anschuldigungen hin und lassen sich abführen. Vor Gericht bestreiten alle drei Angeklagten den Mord.