Seit mehr als zehn Jahren galten die Menschen im nördlichsten Norden als die glücklichsten. Nun wurden sie abgelöst, Menschen ganz in der Nähe fühlen sich dem „Glücksatlas“ zufolge noch wohler.
Lange waren die Hamburger den Schleswig-Holsteinern in Sachen Zufriedenheit auf den Fersen, nun haben sie die Nachbarn eingeholt: Die Menschen im nördlichsten Bundesland gelten nicht länger als die glücklichsten in Deutschland. Das geht aus dem regelmäßig erscheinenden und am Dienstag veröffentlichten „Glücksatlas“ hervor, den die Universität Freiburg mit Unterstützung der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) erstellt hat.
Obwohl die Befragten in Schleswig-Holstein ihre Lebenszufriedenheit mit durchschnittlich 7,23 Punkten einschätzten und damit 0,2 Punkte mehr als 2023 angaben, reichte das nicht mehr für Platz eins, sondern nur noch für Platz drei des „Glücksatlas“. Auf dem Treppchen ganz oben steht nun Hamburg. In der Hansestadt kamen die Befragten auf einen Lebenszufriedenheitswert von 7,38 Punkten. Deutschlandweit liegt der Durchschnittswert bei 7,06 Punkten.
Schleswig-Holstein hatte seit 2013 ununterbrochen die Spitzenposition inne. Das Abrutschen auf Platz 3 ist indes natürlich keine tatsächliche Hiobsbotschaft, denn die Menschen im Land zwischen den Meeren bleiben dennoch in allen Bereichen überdurchschnittlich zufrieden. Vor allem mit Blick auf Familie und Arbeit fühlen sich die Befragten glücklich und zufrieden. Das sei bemerkenswert, weil „sie oft lange Pendelstrecken nach Hamburg zurücklegen müssen, die Löhne in der Tourismusbranche unterdurchschnittlich sind und die wirtschaftliche Innovationskraft des Landes eher schwach ist“.
Eine mögliche Erklärung für die Zufriedenheit im Norden trotz sonst eher durchschnittlicher Zahlen im Land könnte den Studienautoren zufolge die dänische „Hygge“-Mentalität sein, die im nördlichsten Bundesland weit verbreitet sei. „Hygge“ steht für eine gemütliche, entspannte Lebensweise, die darauf abzielt, aus dem Alltagstrott auszusteigen und die kleinen Freuden des Lebens zu genießen.