Für RB Leipzig läuft zunächst alles nach Plan. Dann dreht ein Ex-Leipziger das Spiel. Für die Sachsen wird die Lage in der Königsklasse nun immer bedrohlicher.
RB Leipzigs Aussichten auf ein Weiterkommen in der Champions League werden immer schlechter. Bei Celtic Glasgow kassierten die Sachsen mit dem 1:3 (1:2) die vierte Niederlage im vierten Spiel, der Tabellenzweite der Bundesliga bleibt punktlos in der Königsklasse. Nach der Führung durch Christoph Baumgartner (23. Minute) drehte ausgerechnet der einstige Leipziger Nachwuchsspieler Nicolas Kühn (35./45.+1) das Spiel. Reo Hatate (72.) erhöhte für die Schotten.
Im „Paradise“, wie der Celtic-Park genannt wird, begann RB nach einer Schweigeminute der Teams für die Flutopfer in Valencia diesmal mit El Chadaille Bitshiabu in der Innenverteidigung. „Die linke Seite hinkt ein bisschen, wir wollten unbedingt einen Linksfuß mit Chad“, sagte Trainer Marco Rose vor dem Anpfiff beim Streamingdienst DAZN. Im defensiven Mittelfeld bekam Kevin Kampl vor Arthur Vermeeren den Vorzug. Celtic-Coach Brendan Rogers nahm in seinem bekannten 4-3-3-System nur eine Änderung vor, brachte auf der linken Abwehrseite Greg Taylor für Alex Valle.
RB zu Beginn mit Problemen
RB hatte in der Anfangsviertelstunde große Probleme mit dem hohen Pressing der Glasgower Angreifer. Erst im Anschluss bekamen die Sachsen zwischenzeitlich mehr Sicherheit in ihr Spiel. Loïs Openda zwang Celtic-Torwart Kasper Schmeichel erstmals zu einer Glanztat (22.). Nach einer Ecke von Kevin Kampl folgte die Führung: Cameron Carter-Vickers verlängerte den Ball unfreiwillig auf den zweiten Pfosten, wo Baumgartner entgegen der Laufrichtung von Schmeichel einköpfte. Antonio Nusa hätte aus Nahdistanz erhöhen können, wuchtete den Ball aber links am Tor vorbei (31.).
Leipzig hatte das Spiel plötzlich im Griff, dann aber setzte Kühn zum Solo an. Bitshiabu lief zwar mit, konnte den Schlenzer ins Tor aber nicht verhindern. Auf der Tribüne jubelte Rock-Legende und Glasgow-Fan Rod Stewart. Noch vor dem Wechsel drehte Kühn, der von 2015 bis 2018 im RB-Nachwuchs ausgebildet worden war, dann endgültig das Spiel. Nach einer Hereingabe von Hatate, die Taylor weiterleitete, drückt der 24-Jährige den Ball aus fünf Metern ins Tor.
Leipzig fehlen die Ideen
Nach Wiederanpfiff dominierten „The Bhoys“ die Partie. Leipzig wirkte frustriert und agierte zu ideenlos. Davor hatte Rose ausdrücklich gewarnt. „Es ist eine Drucksituation, der müssen wir uns stellen. Die Dinge, die wir besprochen haben, müssen wir mit dem Ball umsetzen“, hatte der Trainer gesagt. Mit einem 20-Meter-Schuss von Benjamin Sesko gab RB zumindest ein Lebenszeichen ab, Schmeichel reagierte an seinem 38. Geburtstag jedoch gut (64.).
Celtic spielte bis zur Schlussphase die beste Abwehr der Bundesliga teilweise schwindlig. Als Peter Gulacsi den Ball von Alistair Johnston prallen ließ, staubte Hatate zum 3:1 ab. Das Spiel war entschieden.