Das Martyrium der beiden Mädchen ging über Jahre, ehe sie Mut fassten und sich der Mutter und einer Schulsozialarbeiterin anvertrauten. Wegen sexuellen Missbrauchs soll der Vater nun ins Gefängnis.
Wegen wiederholter Vergewaltigungen und weiterer sexueller Übergriffe auf seine beiden Töchter soll ein 35-jähriger Mann aus einem Dorf in der Nähe von Ludwigslust (Landkreis Ludwigslust-Parchim) für mehrere Jahre ins Gefängnis. Wie ein Sprecher des Landgerichts in Schwerin mitteilte, forderte die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer siebeneinhalb Jahre Haft. Dieser Forderung habe sich im Namen der Opfer auch die Vertreterin der Nebenklage angeschlossen. Die Verteidigung sprach sich dafür aus, die Haftdauer auf sechseinhalb Jahre zu beschränken.
Der Angeklagte hatte laut Gericht die ihm zur Last gelegten Vorwürfe eingeräumt. Dem Geständnis war ein Rechtsgespräch von Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Richter vorausgegangen. Indem der Mann die Taten zugab, ersparte er seinen Töchtern Zeugenaussagen vor Gericht.
Die Übergriffe sollen laut Anklage begonnen haben, als die Kinder jeweils zehn bis elf Jahre alt waren, bei der älteren Tochter 2018 und bei der jüngeren Tochter 2021. Dem Mann wurden insgesamt 27 Taten in den Jahren 2018 bis 2024 zur Last gelegt. Laut Gericht hatten sich die beiden Mädchen schließlich der Mutter und kurz darauf auch der Schulsozialarbeiterin anvertraut, was die Ermittlung in Gang setze und letztlich auch zur Anklage führte. Das Urteil soll am Freitag verkündet werden.