Verbindung zur EM: Mutmaßlicher IS-Unterstützer in Düsseldorf angeklagt

Ein Mann soll geplant haben, sich der Terrorgruppe IS anzuschließen und von ihr trainieren zu lassen. Zuvor hatte er sich auch als Ordner bei der EM beworben. Nun soll er vor Gericht kommen.

Die Bundesanwaltschaft hat in Düsseldorf Anklage gegen einen mutmaßlichen Unterstützer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) erhoben. Der Mann hatte sich als Ordner für Veranstaltungen rund um die Fußball-Europameisterschaft beworben, wenn auch vergeblich. Die oberste deutsche Anklagebehörde wirft ihm unter anderem die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung und die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vor. Nun muss der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf entscheiden, ob er einen Prozess ansetzt.

Der deutsch-marokkanisch-polnische Staatsangehörige soll den Angaben der Bundesanwaltschaft zufolge über eine Kryptowährungsbörse im Internet fast 1700 US-Dollar an ein Konto des IS-Ablegers Islamischer Staat Provinz Khorsan (ISPK) überwiesen haben. Er habe zudem vorgehabt, vom Flughafen Köln/Bonn in das Operationsgebiet des IS zu reisen, um sich dort der Vereinigung anzuschließen und sich militärisch trainieren zu lassen. Auf dem Weg zum Boarding wurde er im Juni durch Beamte des Polizeipräsidiums Bonn und der Bundespolizei festgenommen. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul hatte kurz nach der Festnahme bestätigt, dass sich der Beschuldigte um eine Akkreditierung als Ordner bei der Fußball-EM bemüht hatte. „Konkrete Anschlagsplanungen“ habe es aber nicht gegeben, sagte der CDU-Politiker damals. „Bei der Akkreditierung ist aufgefallen, dass dieser junge Mann ein Problem darstellen könnte, und deswegen kümmern wir uns jetzt sorgfältig um ihn.“