Zoo-Drama: Zwei schwer kranke Koalas im Duisburger Zoo eingeschläfert

Das Drama im Duisburger Zoo geht weiter: Nach dem Tod von drei Koalas wegen Verdauungsproblemen mussten jetzt zwei weitere der seltenen Tiere eingeschläfert werden. Sie waren nicht mehr zu retten.

Der Zustand der beiden schwer kranken Koalas Godarra und Eora im Duisburger Zoo hat sich so verschlechtert, dass sie eingeschläfert werden mussten. Das teilte der Zoo am Nachmittag mit. Beide Tiere hätten unter Verdauungsproblemen mit starken Durchfällen gelitten, die für die sensiblen Tiere lebensbedrohlich sind. Die Entscheidung sei „alternativlos“ gewesen, da es keine Heilungschance mehr gegeben habe, sagte ein Zoosprecher. 

In den vergangenen Tagen waren bereits drei weitere Koalas ebenfalls in Folge von Verdauungsproblemen gestorben. „Das ist ein schwerer Schicksalsschlag, auch für den Erhalt dieser bedrohten Tierart. In den nächsten Tagen wird es vor allem darum gehen, diese leidvollen Ereignisse zu verarbeiten und weiterhin mögliche Ursachen zu untersuchen“, sagte Zoodirektorin Astrid Stewin. 

Der Duisburger Zoo ist europaweit Spezialist für die aufwendige Zucht und Zoo-Haltung der Koalas, die ausschließlich Eukalyptusblätter fressen – und zwar jeden Tag frische und unterschiedliche Sorten. Nach dem Tod der insgesamt fünf Tiere leben nun noch vier Koalas im Duisburger Koala-Haus. 

Vier verbleibende Koalas sind gesund

Sie sind gesund und zeigen keinerlei auffälliges Verhalten oder Krankheitssymptome, wie der Zoo mitteilte. Der Zoo hatte frühzeitig bei den ersten Symptomen der anderen Tiere Vorkehrungen zum Schutz getroffen und gesunde und kranke Tiere getrennt. Die vier Koalas leben aktuell hinter den Kulissen des Koala-Hauses, daher sind sie derzeit für Zoogäste nicht zu sehen. Das Koala-Haus bleibt vorerst weiterhin geschlossen.

Nachdem die beiden Koala-Weibchen eingeschläfert worden waren, habe eine pathologische Untersuchung Veränderungen im Darm ergeben. Solche Veränderungen der Darm-Bakterien seien bei Koalas wissenschaftlich lange bekannt. Die Gründe dafür könnten vielfältig sein, eine Therapie betroffener Tiere sei sehr schwierig. „Womöglich werden wir damit leben müssen, hier nie eine abschließende Antwort zu finden“, sagte die Zoo-Direktorin.